< Previous30 Berufsbild: Aus- und Weiterbildung / Bewegungs- und Gesundheitsförderung Ich bin ehrgeizig und wollte wirklich weit kommen, aber als ich bei «Beratung und Verkauf» überhaupt nicht recht verstand, was die Aufgabenstellung zu meinem Case war, habe ich schon gedacht, dass Gold nicht mehr drin liegt. Dort habe ich zu viele Punkte verloren. Aber der Wettbewerb gefiel mir sehr und ich ging bei den anderen Kategorien trotzdem hochmotiviert an die Arbeit. Wie hast du den Wettkampf wahrgenommen? Was hat dich besonders beeindruckt? Ich hatte mich spontan angemeldet und wusste nicht richtig, was auf mich zukommt. Ich habe auch niemandem davon erzählt, sondern bin einfach mal zum Casting gegangen – sehr unvorbe reitet! Aber ich mag Herausforderungen und Überraschungen. Während der Wochen nach dem Casting und an den Vorberei tungstagen kam ich dann immer mehr in den Wettkampfmodus und wollte mich selbst wieder einmal testen. Es hat Spass ge macht, neue Gesichter aus unserem Berufsfeld kennenzulernen, und auch Menschen wieder zu treffen, die ich schon länger nicht mehr gesehen hatte. Besonders beeindruckt hat mich die Arbeit, die alle geleis tet haben, indem ein ganzes Fitnesscenter als grosse Bühne auf gestellt wurde. Es war auch sehr interessant für mich, andere Berufe zu sehen. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass man eine Lehre als Bootsbauer machen kann, das klingt doch spannend. Hat dich dein Lehrbetrieb damals unterstützt? Nicht wirklich, denn ich hatte mich von mir aus und selbstständig bei den SwissSkills angemeldet, und dies im Center gar nicht rich tig kommuniziert. Deshalb erhielt ich keine Unterstützung, das war völlig in Ordnung so! Aber mein Betrieb war wirklich toll während der Lehrzeit. Was hat dir die Teilnahme persönlich gebracht? Ich habe mich während meiner Vorbereitungen wieder in Themen eingelesen, die ich vielleicht schon ein bisschen vergessen hatte. Und ich habe Neues gelernt und Experten getroffen, die ich lange nicht mehr gesehen hatte. Auch die Bühne für das Group Fitness fand ich genial aufgebaut. Ich erinnere mich noch gut daran, wie einige Besuchende während meiner Choreografie beim Aufwär men aufgestanden sind und mitgetanzt haben, das fand ich sehr schön. Es erinnerte mich an meine Zeit als Animateurin. Es gibt mir ein gutes Gefühl zu sehen, wie Menschen Spass haben an dem, was ich mache. Wenn man aufs Podest kommt, wird man zu einem Swiss Skills Ambassador (so nennen es die Veranstalter) und man be kommt regelmässig Einladungen zu verschiedenen Veranstal tungen. Zum Beispiel konnte ich einmal an einem Onlinevortrag für Redner und Präsentationen teilnehmen. Es gab jährliche Social Events oder Zooms, wo man etwas über verschiedenste Themen erfahren konnte. Ich wurde auch gebeten, meinen Beruf irgendwo vorzustellen und vorgängig von professionellen Coaches dafür geschult. Würdest du heute wieder an den SwissSkills teilnehmen? Ja, sofort! Das Einzige, was ich bereue, ist, dass ich nicht gewon nen habe – haha! Aber das habe ich mittlerweile überwunden. Wirst du die SwissSkills 2025 besuchen? Ja am Wochenende, wenn ich frei habe, werde ich dort vorbei gehen. Ich danke dir für deine Zeit und wünsche dir für deine weitere Zukunft alles Gute! Das Wichtigste in Kürze Vom 17. bis 21. September 2025 finden in Bern die Swiss Skills 2025 statt. Die SwissSkills 2025 bieten inspirierende Einblicke in die riesige Vielfalt an Schweizer Lehrberufen. Über 1000 talentierte junge Berufsfachleute aus der ganzen Schweiz präsentieren rund 150 verschiedene Berufe. In über 95 dieser Berufe werden die Schweizer Meisterinnen und Meister gekürt. Rund 150 000 Zuschauer werden an den Meisterschaften erwartet. Damals und heute ... Bewegungsmedizin – Nr. 22 / September 2024 30REGISTRIERUNG UND INFORMATIONEN Registrierung und weitere Informationen für Fitness- und Gesundheitscenter erhalten Sie mit folgendem QR-Code. Schweizerischer Fitness- und Gesundheitscenter Verband SFGV · 3000 Bern · Telefon 0848 893 802 · info@sfgv.ch Kostenlose App Die App können Ihre FITWORX-Kunden kosten - los im Apple App Store und Google Play Store down - loaden und installieren. Verwaltung und Kontrolle Im Webadmin können Sie verschiedene Einstellungen vornehmen und haben die Übersicht über Ihre FITWORX-Kunden sowie die Eintritte von FITWORX- Kunden aus Gastcenter. Aktivierung im Stamm center und Checkin im Gastcenter Nach erfolgreicher Aktivie- rung im Stammcenter ist die App in Kombination mit dem jeweiligen QR- Code die Eintrittskarte für Ihre FITWORX-Kunden. Training im Gastcenter Ihre FITWORX-Kunden können im Gastcenter Kraft und Ausdauer trainieren sowie an Gruppen-Fitness- lektionen teilnehmen. Kostenloses Gasttraining an 300 zertifizierten Standorten Mehrwert für Kunden und Center SCHWEIZWEIT TRAINIEREN ANZEIGEAus der Physiotherapie Seit 1996 bin ich Physiotherapeut über den zweiten Bildungsweg. Was hat mich dazu bewegt, vom Polymechaniker in den für mich schönsten Beruf zu wechseln? Es ist das Arbeiten mit Menschen, der Wissensdurst in Medizin und Anatomie, Gesundheit, Sport und Bewegung. Auch als Physiothera peut betreibe ich ein Handwerk – auf einer anderen Ebene. Interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Physiotherapeuten und Trainern Die Schnittstelle Physiotherapie / Fitness ist für viele Unternehmende eine wichtige Schlüsselstelle für den Erfolg. Im Folgenden stelle ich meinen Werde gang vor und beleuchte einige entscheidende Faktoren bezüglich dieser interdisziplinären Zusammenarbeit. Ich wusste vom ersten Tag an, dass das Behandeln an der Therapieliege nur ein Bestandteil der Physiotherapie ist. Deshalb war immer mein Leitspruch – den auch meine Patienten zu hören bekommen –, dass die Therapie nicht an der Liege aufhört, son dern dass dies erst der Anfang ist. Der Weg des Patienten zurück zur Selbstständigkeit in Be ruf, Hobby, Sport und Alltag ist meiner Meinung nach nur dann nachhaltig, wenn ich vom Behandler zum Coach (Trainer) werde. Als ich mich selbstständig machte, gab es nie Zweifel daran, dass ich neben der Physiotherapie ein Rehazentrum für aktive Rehabi litation betreiben wollte, denn meines Erachtens ist die interdiszi Thomas’ Motto: Die Therapie endet nicht auf der Liege – sie fängt nur dort an und geht unmittelbar in aktive Trainingstherapie über. Thomas Tholey Bewegungsmedizin – Nr. 22 / September 2024 32plinäre Zusammenarbeit mit Bewegungsfachleuten für Sport und Gesundheit quasi ein «Muss». Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass Physiotherapeuten keine Spezialisten für Training sind, weil das nicht Bestandteil ihrer Ausbildung ist. Ebenso sehe ich, dass der «klassische», leistungsorientierte Trainer kein Spezialist für gesundheitsorientiertes Training ist. Auch Ärzte sind keine Spe zialisten sind für Physiotherapie und Training. Deshalb befürworte ich eine interdisziplinäre Kommunika tion und Zusammenarbeit der einzelnen Spezialisten in ihren Fachgebieten. Klar, man muss nicht alles haarklein ausdiskutie ren, aber wichtige Details, wie Indikationen und Kontraindikatio nen, Stabilitätsgrade, Vorgeschichte, Medikamente usw. sollten besprochen werden. So praktiziere ich es seit jeher sowohl in der Praxis wie auch bei der Betreuung von Athleten. Nur eine offene Zusam menarbeit mit deren persönlichen Ärzten, Hausärztinnen, Opera teuren, Ärzten von Swiss Olympics und auch Trainerinnen und Trainern erzielt ein optimales Ergebnis für alle Beteiligten und führt den Patienten oder die Athletin zum Erfolg. Dies bedingt Respekt und Anerkennung in alle Richtungen. Dieser Respekt entsteht, wenn das Interesse und der Kenntnis stand über das Basiswissen hinaus gehen. Harmonie im Team durch Wissen und fliessende Übergänge in Therapie und Training Um das Wissen und die Harmonie im Team und im Unternehmen zu optimieren, muss klar sein, – was die Philosophie des Unternehmens ist, – was das gesamte Angebot des Unternehmens ist, – welches Wissen und welche Stärken und Spezia lisierungen jeder einzelne Mitarbeitende hat. Kenntnis über die Philosophie des Unternehmens ist unerlässlich für das gesamte Team Damit alle am gleichen Strang ziehen, müssen alle wissen, in wel che Richtung gezogen wird. Es braucht in der Gesamtführung wie auch in der Führung der einzelnen Ressorts einen klaren Lea der, der die DNA des Unternehmens an die Mitarbeitenden ver mittelt und auch überwacht. ANZEIGE Blood Flow Restriction Training schränkt den Blutfuss teilweise ein und verstärkt somit den Trainingsreiz. Vorteile: • Muskelaufbau bei tieferem Trainingsgewicht • Weniger Belastung auf Knochen und Sehnen Geeignet für: • Senioren • Physiotherapie • Leistungssportler Weitere Informationen: update-akademie.ch/blood-fl ow-restriction-bander Blood Flow Restriction BänderAus der Physiotherapie Meiner Meinung nach liegt in der Überwachung der wich tigste Part. Kleine Verschiebungen durch einzelne Mitarbeitende bringen Unruhe ins Team, ins Unternehmen, und führen unwei gerlich zu einer Kursabweichung – und dies stört die Wahrneh mung ausserhalb, in der Öffentlichkeit. Das Team muss das gesamte Angebot kennen Eine optimale Betreuung der Patienten und Fitnesskundinnen bedingt Kenntnis über das Angebot jedes einzelnen Teammit glieds. So kann ein Patient nach Abschluss physiotherapeuti scher Behandlungen in den Trainingsbereich übergeben werden mit entsprechender Info über den Stand und die Ziele, die anzu streben sind. Trainingskunden bzw. Trainingskundinnen, bei denen Be schwerden auftreten, können an die Physiotherapie oder für eine Massage, Lymphdrainage, manuelle Therapie usw. empfoh len werden. Wenn jeder einzelne die Stärken und Spezialisierung der anderen Mitarbeitenden kennt, können diese als mögliche Ansprechspersonen vorgestellt werden. Das ist für mich eines der mächtigsten Tools, um die innerbetriebliche Kompetenz hervorzuheben. Den Physiotherapeuten oder die Trainerin als Spezialisten zu identifizieren, hat zweierlei Wirkung: – Der Kollege bzw. die Kollegin wird als die Koryphäe ge nau auf die speziellen Bedürfnisse der Kundin, des Kun den vorgestellt und als unumgehbar vermittelt, wenn man die bestmögliche Lösung haben möchte. – Die Kollegin oder der Kollege ist nicht mehr fremd. Ein Vertrauensverhältnis wird aufgebaut und somit die Hürde, jemanden anzusprechen, abgebaut. Wie schaffe ich es als Unternehmer, diesen Stand zu erreichen? Es lohnt sich, einmalig die Arbeit auf sich zu nehmen, die Be triebsphilosophie aufs Papier zu bringen, und bei jedem Anstel lungsgespräch auszuhändigen, im Optimalfall als «gelesen» visie ren lassen. Überwachung und die Umsetzung sind, wie oben schon erwähnt, Aufgabe des Abteilungsleiters. Regelmässige teamübergreifende, interdisziplinäre Schu lungen helfen, den Kenntnisstand aller Teammitglieder auf ein höheres Niveau zu bringen, und harmonisieren die Zusammen arbeit. Jeder weiss, wovon gesprochen wird, welche Massnahmen bisher ergriffen wurden und kennt die Empfehlung zur Weiter führung der Therapie oder des Trainings. Es schafft Vertrauen und «WOWEffekte» bei Patienten und Trainingskundinnen, wenn fliessende Übergänge und Übergaben klappen. Natürlich sind auch disziplinspezifische Weiterbildungen inner oder ausserbetrieblich nötig, um den Fortschritt nicht zu verpassen. Es lohnt sich auch hier, den Blick über den Tellerrand zu gewähren, um vielleicht ein neues Tool in den Betrieb zu im plementieren und ein Alleinstellungsmerkmal in der Region zu kreieren. Es schadet sicher nicht, einen engen Kontakt mit Ärzten und Ärztinnen oder auch alternativmedizinischen Instituten zu pflegen. Auch hier kann der Austausch über Methoden wie Ernährungsempfehlungen, Lifehacks, TCM (Traditionelle Chine sische Medizin) oder medizinische Eingriffe wie beispielsweise Eigenbluttherapie hilfreich sein, um das Ergebnis der Therapie oder des Trainings im Sinne des Patienten bzw. der Patientin zu verbessern und hier den Ball hin und her zu spielen. Im besten Fall gibt es einige dieser Spezialisierungen im eigenen Unternehmen. Wie hebe ich mich von Mitbewerbern und Kettenbetrieben ab? Die ganz einfache Antwort lautet: durch Qualität. Ich meine nicht das Inventar. Damit konnte man früher noch punkten, wo in Bil Vom Behandler zum Coach Bewegungsmedizin – Nr. 22 / September 2024 34ANZEIGE ipso.ch/infoworkshop Mehr Infos und Anmeldung: «Bewegte Zukunft» Beruf Dipl. Bewegungs- pädagogin / Bewegungs- pädagoge HF Info-Workshop und Aufnahmeverfahren › Montag, 21.10.2024 oder › Montag, 16.12.2024 ligFitnesscentern irgendwelche veralteten, verrosteten Geräte in nach Schweiss stinkenden Kellern herumstanden. Diese Zeiten sind vorbei. Mittlerweile sehen wir in diesen Billiganbietern und Kettenbetrieben auch qualitativ gute Geräte stehen. Was wir aber auch sehen, ist zum Teil sehr schlecht ausgebildetes Personal. Meist Trainer und Trainerinnen, die selbst gerne pumpen, aber kei nerlei Hintergrundwissen zu Trainingsphysiologie, Ernährungs wissenschaften, geschweige denn zu gesundheitsorientiertem Training mit der notwendigen Kenntnis über Indikationen und Kontraindikationen besitzen. Qualität ist unser stärkstes Werk zeug, um uns klar am Markt zu positionieren. Nicht mit teuer be zahlter Werbung und Rabatten, sondern durch eine «preiswerte» Arbeit – eine Arbeit, die ihren Preis wert ist! Ich muss nicht oft über den Abopreis oder über Motivation und Arbeitsmoral mit meinen Mitarbeitenden diskutieren. Es ge nügt einzig und allein das Bewusstsein, dass der Kunde ihren Lohn zahlt und niemand anderer. Die Freundlichkeit, die Qualität und somit auch die Zufrie denheit der Kundschaft werden zu einem «nobrainer». Beruf aus Leidenschaft «Work with passion» – das wünsche ich mir für alle Arbeit nehmenden. Arbeit, die sich nicht nach Arbeit anfühlt und Spass macht. Das Gefühl am Ende des Tages, etwas geleistet zu haben und nicht nur Zeit abgesessen zu haben. Denn meine Devise heisst «Arbeitszeit ist Lebenszeit», und Lebenszeit ist mir heilig, kann eigentlich nicht in Frage gestellt werden. Ich habe in meiner knapp dreissigjährigen Laufbahn als Physiotherapeut und Selbstständiger wenige Tage gehabt, wo ich keine Lust hatte zu arbeiten. Es gab da so eine komische Zeit im Jahr 2020, aber sonst kann ich behaupten, keinen Tag lustlos an der Arbeit gewesen zu sein. Fazit Wir sind Unternehmende mit Herz und haben in unsere Betriebe viel Leidenschaft und Herzblut gesteckt. Das sollten wir auch nach aussen tragen – in unser Team, zu unseren aktuellen und zukünftigen Kunden und Kundinnen, die erkennen, dass an unse rem Unternehmen keiner vorübergehen kann, wenn er oder sie das Beste will. SFGV – Aktuell Dank der Arbeit von Claude Ammann als Mitglied in der Gewer bekammer des Schweizerischen Gewerbeverbandes sgv konnte dieser spannende Kontakt geknüpft werden. Der SFGV war überaus erfreut, dass Urs Furrer die Einla dung für ein Gespräch angenommen hatte. Dies darf als sehr positive Geste des sgv wahrgenommen werden, wenn man be denkt, dass dem sgv 230 Verbände angehören und der SFGV mit Sicherheit zu einem der kleineren zählt. Die beiden Vertreter des SFGV nahmen die Gelegenheit wahr, mit Urs Furrer über die Zukunftsstrategie des SFGV und seine zukünftige Positionierung im Markt zu beraten und sich die Unterstützung in gewissen Geschäften zu sichern. Erfreulicherweise weisen SFGV und sgv in vielen Bereichen starke Parallelen auf. So steht der sgv ebenso hinter einer starken dualen Ausbildung mit staatlichen Abschlüssen wie der SFGV. Eben so befürwortet der sgv einen liberalen Arbeitsmarkt, der auf eine KMUfreundliche Politik ausgerichtet ist – alles Punkte, in denen der SFGV sich voll wiederfinden kann. Zugleich konnten noch ande re wichtige zukünftige Projekte besprochen werden, über welche die Mitglieder des SFGV in Kürze via Newsletter informiert werden. Am 15. Mai durfte die Geschäftsstelle des SFGV hohen Besuch begrüssen. Niemand geringerer als Urs Furrer, neu gewählter Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes, gab dem Präsidenten Claude Ammann und dem Vize Präsidenten Roland Steiner in Thalwil die Ehre. Von Claude Ammann Urs Furrer, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes, zu Gast bei Claude Ammann und Roland Steiner in Thalwil Hoher Besuch in der Geschäftsstelle des SFGV Bewegungsmedizin – Nr. 22 / September 2024 3637 Das rund zweistündige Gespräch, inklusive einer Betriebs führung durch den Gesundheitspark Thalwil, darf als ein span nendes und fruchtbares Treffen bezeichnet werden. Der SFGV bedankt sich bei Urs Furrer für seinen Besuch in unserer Geschäftsstelle und freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem sgv. Der Schweizerische Gewerbeverband sgv Der Schweizerische Gewerbeverband sgv ist die Dach organisation von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Schweiz. Der sgv vertritt rund 230 Verbände mit gegen 500 000 Unternehmen. Die Geschäftsstelle hat ihren Sitz in Bern. Präsident ist seit Oktober 2020 Fabio Regazzi. Direktor war von 2008 bis 2023 HansUlrich Bigler. Nach folger per 1. Mai 2024 wurde Urs Furrer. ANZEIGE Kontaktieren Sie uns bitte Booking online Reservationen von Ihrer Website aus Shop online Ihre Abonnemente in 2 Klicks verkauft ENTWICKELT FÜR IHRE FITNESS DIE UNVERZICHTBARE SOFTWARE FÜR IHR UNTERNEHMENSMANAGEMENT Daten überall zugänglich Integriertes Kassensystem Sofortige Schuldnerinfor- mationen Einfaches und intuitives Check-inSFGV – Aktuell Nein zur BVG-Reform Der SFGV nimmt Stellung zur BVGReform und ruft dazu auf, bei der Abstimmung im Herbst 2024 mit NEIN zu stimmen. Von Claude Ammann Ein Leben lang gespart und dann bestraft? Der SFGV sagt klar NEIN zur geplanten BVGReform. Bewegungsmedizin – Nr. 22 / September 2024 38Unbestritten ist unsere Rentenvorsorge in der Schweiz einmalig und sucht in ihrer Komplexität ihresgleichen. Ebenso unumstrit ten ist, dass das BVGSystem reformiert werden muss. Allerdings ist die vom Parlament vorgeschlagene Vorlage für uns KMU und den unteren Mittelstand, aus dem viele unserer Mitarbeitenden stammen, eine Verschlechterung des Rentensystems und deshalb nicht akzeptabel. Aus diesem Grund unterstützt der SFGV das Komitee «Nein zur misslungenen BVGScheinreform», denn «wer spart, wird be straft». Folgende Gründe sprechen klar gegen den Vorschlag des Bundesrates: 1. NEIN zur Umverteilung in der beruflichen Vorsorge! Diese Reform etabliert insgeheim eine systemfremde Umvertei lung von Geldern von Jung zu Alt in der beruflichen Vorsorge. Die vorgesehenen Rentenzuschläge an die Übergangsgenerationen verursachen zusätzliche Kosten von 11,3 Milliarden Franken. Das Kapitaldeckungsverfahren in der beruflichen Vorsorge sieht keine solche systemfremde Umverteilung durch Rentenzuschläge vor. Mit der Senkung des BVGUmwandlungssatzes von 6,8 auf 6,0 Prozent soll die Umverteilung gestoppt werden. Die Reform verfehlt ihr Ziel jedoch deutlich. Sie verursacht mehr Umverteilung, nicht weniger! Die Kosten für die Rentenzu schläge liegen deutlich über den Einsparungen von 400 Millionen Fran ken im Jahr. 2. NEIN zu Überkompensationen und Fehlanreizen! Die BVGScheinreform führt zu weiteren Ungleichbehandlungen zwischen Versicherten. Einige Versicherte erhalten einen Zu schlag, der grösser ist als ihr Rentenverlust, während bei anderen der Zuschlag nicht ausreicht, um die Rentenverluste zu decken. 3. NEIN zu einer unnötig komplexen Reform! Die misslungene BVGScheinreform lässt die Verwaltungskosten der Pensionskassen auch deshalb stark ansteigen, weil viele Fragen zur Umsetzung ungeklärt sind bzw. vernachlässigt wur den, insbesondere bezüglich der Auszahlung von Renten zu schlägen (z. B. Umgang mit Einkäufen, Scheidungen, Rentenvor bezügen usw.). Dabei liegen einfachere Konzepte auf dem Tisch. Anstelle der unnötig komplizierten Kompensationen hätte das Parlament eine gestaffelte Senkung des Umwandlungs satzes beschliessen können. Fazit Das Ziel, den Umwandlungssatz auf ein versicherungstechnisch angemesseneres Niveau zu bringen, erfordert einfachere und ef fektivere Massnahmen. Die aktuelle Vorlage schwächt insgesamt die berufliche Vorsorge (2. Säule) und etabliert die systemfremde Umverteilung durch ungerechte Rentenzuschläge, ähnlich wie sie in der AHV (1. Säule) besteht. Dabei sollte das System der drei verschiedenen und sich ergänzenden Säulen ursprünglich ge stärkt werden. Deshalb: NEIN zur BVG-Scheinreform am 22. September 2024! Bewegungsmedizin – Nr. 22 / September 2024 39Next >