< PreviousFITWORX – Sportcenter Ägeri Erfolgreiche Umsetzung der SFGV-Tools Das «Sportcenter Ägeri» hat sich dem Verbund FITWORX ange- schlossen, um seinen Mitgliedern ein schweizweites Training zu ermöglichen. Mit drei Hallentennisplätzen und einer modernen 20 « Von links nach rechts: Luka Boskovic, Ilaria Coluccia, Thomas Schmidt, Serayna Schmidig, Sarah Suter, Dario Häusler, Erich Müller, Nicola Zurbrügg Fitnessanlage, die sich über 2000 m 2 erstreckt, bietet das Sport- center eine umfassende Trainingsumgebung mit Wellnessbereich, Massage und Physiotherapie. Die Ausstattung umfasst die neuesten Kraft- und Ausdauergeräte, darunter stolze Highlights wie das Milon-Zirkel-Training, zwei SensoPro-Geräte und das innovative Rücken- und Gelenkskonzept von Five. Über 30 Kurse pro Woche, Kinderbetreuung, PowerPlate und ein Pilates-Studio ergänzen das vielfältige Angebot. Das «Dancecenter Ägeri» erweitert das Spektrum um Kinderkurse wie z. B. Ballett. Besonderen Wert legt das Sportcenter auf ein effek- tives Betreuungskonzept mit Terminvereinbarungen – eine Mass- nahme, die die individuelle Aufmerksamkeit für jede Kundin, je- den Kunden sicherstellt. Das Alleinstellungsmerkmal des «Sportcenters Ägeri» in der Region liegt im umfassenden Know-how im Bereich Ge- sundheit und Fitness. Innovative Testings wie die InBody-Mes- sung und das CardioScan gewährleisten ein ganzheitliches Gesundheitskonzept. Diese Massnahmen unterstreichen das En- gagement für das Wohlbefinden der Mitglieder über das reine Training hinaus. Ernährungs- und Lifestyleberatungen zählen ebenso zur Dienstleistung. Die FITWORXMitgliedschaft er möglicht es unseren Mitgliedern, schweizweit zu trainieren. Die Philosophie des SFGV sowie die einfache und unkomplizierte Hand habung haben uns dazu be wogen, dem Verbund beizutreten und unseren Mitgliedern diesen Mehrwert zu bieten. Bewegungsmedizin – Nr. 20 / März 2024 Sportcenter Ägeri Zugerstrasse 79, 6314 Unterägeri Tel. 041 750 48 72, www.sportcenteraegeri.ch ANZEIGE DEINEVORTEILE ALSSPORTPARTNER Wir verbinden sportbegeisterte Menschen mit über 400 Sportpartner. Mit Fitpass erreichst du nicht nur Menschen aus deiner näheren Umgebung, sondern du sprichst den Grossteil der Bevölkerung an, der polysportiv aktiv ist. Dein Studio wird Teil eines umfassenden und schweizweiten Sportangebots. Für private und Firmen. KOSTENLOSEMITGLIEDSCHAFT ERWEITERUNGDERREICHWEITE NEUEZIELGRUPPEN(Firmen) MEHRKUNDSCHAFT=MEHRUMSATZ JEDEREINTRITTWIRDVERGÜTET MEHRZUSATZVERKÄUFE KEINEKOSTENfürWerbung, MarketingundSoftware NUTZERVERHALTENONLINE TRACKEN SPORT OHNELIMIT 1ABO 400SPORTPARTNER 60SPORTARTEN jetztPartnerwerden: » Insgesamt präsentiert sich das «Sportcenter Ägeri» als mo- dernes Fitnessstudio mit einem breiten Angebot für alle Alters- gruppen und Fitnesslevels. Durch die Mitgliedschaft im FIT- WORX-Verbund bietet es seinen Mitgliedern die Flexibilität, an verschiedenen Standorten in der Schweiz zu trainieren. Das klare Bekenntnis zu Qualität und Gesundheit positioniert das Sport- center als vertrauenswürdigen Partner im Bereich Fitness, Ge- sundheit und Lifestyle. Erfolgreiche Umsetzung der SFGV-Tools 22 Irene Berger: Yannik, wie hast du dich auf die Zeit nach der Lehre vorbereitet? Yannik Langer: Für mich stand fest, dass ich im Lehrbetrieb bleiben wollte. Doch als wir in die endgül- tigen Vertragsverhandlungen ein- traten und keine Einigung erzielen konnten, entschied ich mich dafür, direkt die Rekrutenschule zu absol- Wie geht es nach der abgeschlossenen Lehre weiter? Eine Frage, die den SFGV natürlich brennend interessiert. Yannik Langer, Fachmann für Bewegungs und Gesundheitsförderung (EFZ), erzählt in einem kurzen Gespräch von seiner Ausbildung und seinen Eindrücken der Job plattform «movementjobs.ch». «movementjobs.ch» vieren. Trotzdem war klar, dass ich in der Branche bleiben wollte, und mein nächstes Etappenziel war der Fachausweis als Spezialist. Hattest du mehrere Optionen für deine berufliche Zukunft? Es war für mich klar, dass ich in einem Bereich arbeiten wollte, der den Umgang mit Menschen erfordert und in dem ich meine Hilfsbereitschaft ausleben kann. Während meiner Lehre habe ich auch kurz überlegt, Polizist zu werden, aber nach vertiefter Aus- einandersetzung mit diesem Beruf habe ich den Gedanken wie- der verworfen. Fandest du ausreichende Unterstützung bezüglich deiner beruflichen Zukunft während der Lehre? Nein, ich empfand die Unterstützung als unzureichend. Ein Lehrer half mir zwar, aber das geschah aufgrund unserer privaten Be- kanntschaft. Ich denke, in der Schule oder in der OdA wäre eine umfassendere Information über die verschiedenen beruflichen Möglichkeiten wünschenswert gewesen. Du hast durch Claude Ammann und die Chefexpertinnen die Webseite «movementjobs.ch» des SFGV kennengelernt. Wie beurteilst du sie? Die Website wirkt sehr übersichtlich, ich habe mich leicht zurecht- gefunden. Im Vergleich zu jobs.ch ist sie weniger umfangreich, was mir bei der Suche nach interessanten Angeboten zugutekam. Die Option, selbst ein Inserat zu schalten, war für mich nicht not- wendig. Aufgrund der Filterung nach Arbeitsorten und des Wun- sches, in einem KMU zu arbeiten, habe ich mich beim ersten be- worbenen Betrieb so wohl gefühlt, dass ich sofort zugesagt habe. Die Bedingungen sind hervorragend, und ich habe sogar die Mög- lichkeit, die Ausbildung zum Spezialisten zu absolvieren. Gibt es Möglichkeiten zur Verbesserung bei «movementjobs.ch»? Eigentlich nicht viel. Es gibt ein paar Kleinigkeiten, die ich anders gestalten würde, aber im Grossen und Ganzen ist die Website einfach, klar, übersichtlich – und natürlich kostenlos für Suchen- de und Mitglieder des SFGV. Lieber Yannick, vielen Dank für deine Bereitschaft zu diesem Interview. Irene Berger, Chefexpertin Irene Berger zu Gast bei Yannik Langer Bewegungsmedizin – Nr. 20 / März 2024 22WEITERE INFORMATIONEN Detaillierte Informationen finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Branchenverzeichnis. Schweizerischer Fitness- und Gesundheitscenter Verband SFGV · 3000 Bern · Telefon 0848 893 802 · info@sfgv.ch Kostenlose App Die App können Ihre FITWORX-Kunden kosten - los im Apple App Store und Google Play Store down - loaden und installieren. Verwaltung und Kontrolle Im Webadmin können Sie verschiedene Einstellungen vornehmen und haben die Übersicht über Ihre FITWORX-Kunden sowie die Eintritte von FITWORX- Kunden aus Gastcenter. Aktivierung im Stamm center und Checkin im Gastcenter Nach erfolgreicher Aktivie- rung im Stammcenter ist die App in Kombination mit dem jeweiligen QR- Code die Eintrittskarte für Ihre FITWORX-Kunden. Training im Gastcenter Ihre FITWORX-Kunden können im Gastcenter Kraft und Ausdauer trainieren sowie an Gruppen-Fitness- lektionen teilnehmen. Kostenloses Gasttraining an 300 zertifizierten Standorten Mehrwert für Kunden und Center SCHWEIZWEIT TRAINIEREN ANZEIGE24 Berufsbild: Aus- und Weiterbildung / Bewegungs- und Gesundheitsförderung Erste Totalrevision unseres «EFZ Fachmann Bewegung und Gesundheitsförderung» Schon seit 2012 existiert in der Schwei zer Fitness und Gesundheitsbranche eine EFZBerufslehre – eine Erfolgs geschichte! Alle wichtigen Player der Fitnessbranche hatten im Verbund unter der Federführung des SFGV eine beruf liche Grundausbildung mit staatlichem Abschluss geschaffen. Da der Markt sich stetig verändert hat, steht nun die Totalrevision an. Qualität mit regelmässiger Überprüfung «Die einzige Konstante ist die Ver- änderung.» Nirgends findet dieses Sprichwort mehr Wahrheit als in der Berufswelt. Berufe, vor allem junge Berufe, verändern sich schnell und müssen sich dem ständigen Wandel des Markts an- passen. Trends müssen miteinbezogen werden, neue gesell- schaftliche Richtungen berücksichtigt und überhaupt das tägli- che Tun reflektiert werden. Damit die berufliche Grundausbildung für das EFZ auf die verschiedenen Einflüsse, die den Markt prägen, reagieren kann, gibt es eine sogenannte 5-Jahres-Überprüfung des Bildungsplans und seiner Lernziele. Zeit für Veränderungen Nach nun bald 12 Jahren praktischer Tätigkeit wird eine Totalrevi- sion des EFZ ins Auge gefasst und die entsprechenden Schritte für eine solche Überprüfung werden angestossen. Die Kommission B&Q wird sich nach einer gründlichen Marktanalyse über die nächsten Schritte Gedanken machen und die nötigen Massnahmen einleiten. Training als Therapie und zur Prävention ist eine der tragenden Säulen in der Ausbildung unserer Berufsfachleute. Claude Ammann Bewegungsmedizin – Nr. 20 / März 2024ANZEIGE Die Innovation in der Körperzusammensetzungsanalyse InBody 970 www.best4health.ch Grindelstrasse 12 | 8303 Bassersdorf Tel. +41 44 500 31 80 Körperanalyse mit Kunden-App! l präzis l kompakt l genial Was ist eine B&Q-Kommission? Die Kommissionen für Berufsentwicklung & Qualität (B&Q) sorgen dafür, dass die Ausbildungsinhalte und die Ausbil- dungsqualität der beruflichen Grundbildungen periodisch den Erfordernissen der Arbeitswelt angepasst werden. Die Verbundpartner nehmen die Verantwortung für Berufs- entwicklung und Ausbildungsqualität gemeinsam wahr. Verbundpartner sind die Organisationen der Arbeitswelt (OdA) als Trägerinnen der beruflichen Grundbildungen so- wie der Bund (Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation, kurz SBFI) und die Kantone (Schweizerische Berufsbildungsämter-Konferenz, kurz SB). Mitglieder der Kommission B&Q Steiner Roland Präsident Rüegsegger Urs Vertreter der Fitnesscenter Deutschschweiz und Vizepräsident Ammann Claude SFGV, Leiter ÜK Berger Irene SFGV, Chefexpertin Qualifikationsverfahren Gisin Katharina Vertreterin der deutschschweizerischen Berufsbildungsämter Mounir Sylvie Vertreterin der französisch-schweizerischen Berufsbildungsämter Gullin Nicoletta Vertreterin des SBFI Keller Ursula Bildungszentrum Bewegung und Gesundheit Pelletier Yves Centre professionnelle neuchâtelois CPNE-AS Tummer André SFGV, Prüfungsleiter Diplom Heim Jürg Vertreter Ticino Amherd Alain Vertreter Fitnesscenter RomandieDrop-out-Quote senken Als ich noch in Deutschland lebte, besuchte ich eines Tages den Laufsportladen von Manfred Steffny in Düsseldorf, um ein paar neue Laufschuhe zu kaufen. Als Olympiateilnehmer 1968 und 1972 im Marathon galt Steffny als der Laufexperte jener Zeit. Als ich im Laden ankam, war er gerade in einem Beratungsgespräch Das Elaboration Likelihood Model Die «richtige Kommunikation» ist ein wesentlicher Bestandteil des Coachings und damit auch der Kundenbindung. Sie baut ein individuelles Vertrauens verhältnis auf. Die Zeiten, in denen Beratungsgespräche durch auswendig gelernte Standardfragen geprägt waren, gehören lange der Vergangenheit an. Da jede Person durch unter schiedliche Einstellungen und Meinungen geprägt ist, braucht es auch eine auf die jewei lige Person zugeschnittene Art der Kommunikation. Von André Tummer mit einer jüngeren Frau. Er erkläre die neusten Dämpfungseigen- schaften diverser Schuhe, empfahl eine besondere Schnürtechnik zur Stabilisierung, wies auf die Pronationsstütze hin und betonte gleichzeitig das geringe Gewicht des von ihm empfohlenen Schuhs. Ich beobachtete die junge Frau und nahm wahr, dass sie Alles Fachwissen nützt nichts, wenn es nicht auf dem «richtigen» Weg vermittelt werden kann. Bewegungsmedizin – Nr. 20 / März 2024 26eigentlich gar nicht zuhörte. Sie wirkte nicht sehr sportlich und auf den ersten Blick hätte ich in ihr keine Läuferin vermutet. Als Manfred Steffny dann fragte, ob sie den Schuh kaufen wolle, ant- wortete sie: «Ich nehme lieber den roten Schuh dort hinten. Der passt besser zu meiner Kleidung.» Wie bereits in den vergangenen Artikeln dieser Rubrik geht es darum, das Verhalten unserer Kundinnen und Kunden besser zu verstehen. Sie konsumieren unsere Dienstleistungen. Ein wichtiger Begriff in der Konsumentenpsychologie ist das sogenannte Involvement . Es beschreibt, wie stark das innere Engagement und die Auseinandersetzung mit der Dienstleistung sind, die jemand erwerben möchte. Low-Involvement- Produkte oder -Leistungen werden von den Konsumenten bzw. Konsumentinnen nicht als wichtig empfunden. Sie setzen sich nur wenig mit den betreffenden Pro- dukten oder Leistungen auseinander. Sie sehen die verfügbaren Alternativen als austauschbar an und erwerben die Produkte oder Leistungen daher mit minimalem Aufwand. Dies ist beispielswei- se bei Produkten des täglichen Bedarfs der Fall. Vor dem Erwerb einer High-Involvement- Leistung be- schäftigten sich Konsumenten hingegen ausgiebiger mit dem be- treffenden Produkt. Es handelt sich dabei um Produkte oder Leis- tungen, die entweder teuer sind, für lange Zeit angeschafft werden oder mit denen sich der Konsument bzw. die Konsumen- tin stark identifiziert. Aufgrund der intensiven Auseinandersetzung spricht man in der Konsumentenpsychologie von einem «souveränen» Kunden, das heisst, der Kunde oder die Kundin lässt sich nur in eingeschränktem Masse durch Marketing und Werbung beein- flussen. Entscheiden sich Konsumenten bei High-Involvement- Leistungen dazu, einer Marke treu zu bleiben, dann tun sie dies aus bewusster Überzeugung. Sie entwickeln eine starke, intensi- ve Einstellung zur Leistung. Im Vergleich dazu steht im Hintergrund des Erwerbs einer Low-Involvement-Leistung bzw. eines -Produkts das Ziel, keine Probleme damit zu haben. Konsumentinnen nehmen konkurrieren- de Low-Involvement-Angebote als gleichwertig wahr, daher gibt es für sie viele akzeptable Alternativen. Informationen über die Information Person Motivation und Fähigkeit zur Informationsverarbeitung hoch Zentrale Route Kritische, gedankliche Auseinandersetzung mit der Information «high elaboration» Periphere Route Orientierung an oberflächlichen Hinweisen, ohne kritisches Nachdenken «low elaboration» stabile Einstellung änderungsresistent instabile Einstellung änderungsanfällig gering Gute Kommunikatoren erkennen die «Route», auf die ihr Gegenüber die Informationen aufnimmt, und passen sich entsprechend an. Bewegungsmedizin – Nr. 20 / März 2024 27Drop-out-Quote senken Leistungen bzw. Produkte werden nur passiv aufgenommen, die ko- gnitive Auseinandersetzung bleibt gering. Beim Vergleich der Leis- tungen bzw. Produkte untereinander werden nur wenige Merkmale beachtet. Der Konsument bzw. die Konsumentin lässt sich häufiger unbewusst leiten und zum Kauf «verführen». Bleiben Konsumenten einer Marke treu, dann aus Gewohnheit, da sie damit ihr Ziel, «keine Probleme» zu haben, mit wenig Aufwand erreichen können. Die Ein- stellung zur Leistung bleibt jedoch flach und gering verankert. Das Elaboration Likelihood Model Die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Kundinnen und Kunden In- formationen zu unseren Dienstleistungen verarbeiten, kann er- höht werden, wenn die Kommunikation auf die Interessen, Wert- vorstellungen, Motive und Einstellungen des Gesprächspartners ausgerichtet ist. Gute Kommunikatoren erreichen ihr Gegenüber auf dem «individuell richtigen» Weg, sodass es nicht nur zu einer Informa- tionsverarbeitung kommt, sondern auch zur Überzeugung, das jetzige Verhalten ändern zu wollen. Jedes einzelne Individuum nimmt Informationen anders wahr, beurteilt und bewertet diese unterschiedlich. So ist auch jede Person von unterschiedlichen Einstellungen gegenüber dem Thema Fitness und Gesundheit geprägt. Einstellungen sind Bewertungen eines Menschen, die sein Verhalten massgeblich beeinflussen. Diese Prägungen können in vier Aspekte unterteilt werden: 1. K ulturelle / gesellschaftliche Prägung Fitness als gesundheitsorientiertes Training oder als figurbetonter Leistungssport 2. Soziale Prägung Wertschätzung der Gesundheitspflege im persönlichen Umfeld 3. Situative Prägung Training wird nur als kurzfristiges Mittel zum Zweck angesehen, beispielsweise um im Sommer die «Strandfigur» zu erhalten, oder das Training wird Bestandteil eines nachhaltigen Lebensstils. 4. Persönliche Prägung Fitnessaffine, erfahrene Personen setzen sich intensiver mit der Thematik auseinander. Das Elaboration Likelihood Model nach Petty und Cacioppo (1986) beschreibt, unter welchen Umständen sich die Wahrscheinlichkeit zur Informationsverarbeitung und zur Einstellungsveränderung erhöht oder senkt. Da Menschen nur begrenzte kognitive und zeitliche Kapazitäten zur Verfügung stehen, können nicht alle In- formationen gleich intensiv verarbeitet werden. Die Motivation, sich vertieft mit der Thematik zu beschäf- tigen, hängt wiederum vom Involvement ab (siehe oben). Ist ein Mensch nicht motiviert (z. B. bei Low-Involvement-Produkten bzw. -Leistungen) oder nicht fähig (z. B. unter Stress und Zeit- druck), ist der Grad der Auseinandersetzung niedrig und die In- formation läuft eher peripher ab. Deshalb existieren zwei Wege der Informationsverarbei- tung: Die zentrale und die periphere Route. Auf der zentralen Route werden Informationen unter Aufwendung von kognitiven und zeitlichen Ressourcen tief durchdacht. Entscheidet sich ein Kunde oder eine Kundin für unsere Dienstleistungen auf diesem Weg, dann aufgrund der Überzeugungskraft der Argumente. Kommt es über die zentrale Route zu einer erfolgreichen Einstel- lungsänderung, ist diese eher stabil und langfristig. Bei der peripheren Route läuft die Informationsverarbei- tung weniger aufwendig ab, die Elaborationstiefe ist gering und periphere Hinweise, beispielsweise emotionale Faktoren, beein- flussen die Einstellungsänderung für oder gegen unsere Angebo- te. Bildliche und emotionale Reize spielen eine wichtige Rolle bei der Beeinflussung. Kommt es über die periphere Route zu einer Einstellungsänderung, ist diese eher instabil und kurzfristig. Versuchen Sie in einem ersten Schritt Ihre Sensibilität ge- genüber den beiden Routen zu schärfen. Welche Kundinnen, welche Kunden reagieren eher über die periphere Route? Diese Personen sollten Sie besonders im Auge behalten, da bei ihnen die Kundenbindung noch nicht so stabil ist. Bewegungsmedizin – Nr. 20 / März 2024 28Comic © Felmy, Kai 29 Bewegungsmedizin – Nr. 20 / März 2024Next >