< PreviousFit-News Bewegungsmedizin – Nr. 3 / 2019 20 schneller von Verletzungen, beispielsweise Muskelzerrun- gen, oder auch von operativen Eingriffen erholen. Dies ist vor allem spannend im Zusammenhang mit Hüft- oder Knieopera tionen, von denen im Alter viele Menschen be- troffen sind. Körperlich aktive Personen erholen sich be- deutend schneller von solchen Eingriffen im Gegensatz zu inaktiven Personen. 3 – Wer auch im Alter noch regelmässig trainiert, profi tiert von einer optimierten Autophagie (ein Prozess in den Zellen, der gebrauchte oder beschädigte Zellbestandteile abbaut und wiederverwertet). Eine bessere Wiederherstel- lung von gebrauchten oder beschädigten Proteinen ist wichtig für die Muskelfunktionen und fördert den gene- rellen positiven Effekt von körperlicher Aktivität für den gesamten Metabolismus.4 – Regelmässiges Training verhindert den altersbedingten Abfall der Myokin-Konzentration in der Blutbahn. Myokine sind hormonähnliche Botenstoffe in der Blutbahn, die wäh- rend Muskelkontraktionen produziert werden. Apelin, ein kürzlich neu entdecktes Myokin, führt zur Neubildung von Mitochondrien, verbessert die Autophagie und erhöht die Anzahl an Satellitenzellen. Intensivere körperliche Aktivitä- ten erhöhen den Level des zirkulierenden Apelin in der Blut- bahn in erhöhtem Mass.5 – Positive, antientzündliche Effekte im gesamten Organis- mus sind eine weitere Folge von regelmässigem Training. Dies ist von Bedeutung, da ein erhöhtes Level an entzündlichen Markern in der Blutbahn mit einer schnelleren Muskelermü- dung bei älteren Menschen korreliert. Zusätzlich profi tiert das gesamte Immunsystem, wenn die entzündungsfördern- den Marker in der Blutbahn reduziert werden. 6 Wichtig ist im Zusammenhang mit dem alternden Muskel, dass die Muskelaktivität als Regulator des gesundheitlichen Status des menschlichen Organismus durch regelmässiges körperliches Trai- ning konstant hochgehalten wird. Es ist nie zu spät, mit dem Trai- ning zu beginnen und damit die Folgen der Muskelalterung zu bekämpfen. Auch ein in fortgeschrittenem Alter begonnenes re- gelmässiges Training führt zu einer Verjüngung der Muskeln. Trainingsempfehlungen für ein Krafttraining Noch immer wird vielen Senioren ein Krafttraining mit tiefer Dosis und Intensität empfohlen, was physiologisch gesehen unzurei-Bewegungsmedizin – Nr. 3 / 2019 21 Quellen 1 Duggal, N. A., Pollock, R. D., Lazarus, N. R., Harridge, S., & Lord, J. M. (2018). Major features of immunesenescence, including reduced thymic output, are ameliorated by high levels of physical activity in adulthood. Aging Cell, 17(2). https://doi.org/10.1111/acel.12750 2 Tezze, C., Romanello, V., Desbats, M. A., Fadini, G. P., Albiero, M., Favaro, G., … Sandri, M. (2017). Age-Associated Loss of OPA1 in Muscle Impacts Muscle Mass, Metabolic Homeostasis, Systemic Infl ammation, and Epithelial Senescence. Cell Metabolism, 25(6), 1374–1389. https://doi. org/10.1016/j.cmet.2017.04.021 3 Butler-Browne, G. (2018, 11. September). How Muscles Age, and How Exercise Can Slow It. Abgerufen 4. Juli, 2019, von https://www.the-scientist. com/features/how-muscles-age--and-how-exercise-can-slow-it-64708 4 He, C., Sumpter, Jr., R., & Levine, B. (2012). Exercise induces autophagy in peripheral tissues and in the brain. Autophagy, 8(10), 1548–1551. https://doi.org/10.4161/auto.21327 5 Vinel, C., Lukjanenko, L., Batut, A., Deleruyelle, S., Pradère, J., Le Gonidec, S., … Dray, C. (2018). The exerkine apelin reverses age-associated sarcopenia. Nature Medicine, 24(9), 1360–1371. https://doi.org/10.1038/ s41591-018-0131-6 6 Arnold, P., Njemini, R., Vantieghem, S., Duchateau, J., Mets, T., Beyer, I., & Bautmans, I. (2017). Peripheral muscle fatigue in hospitalised geriatric patients is associated with circulating markers of infl ammation. Experi- mental Gerontology, 95, 128–135. https://doi.org/10.1016/j.exger.2017.05.007 7 Sumukadas, D. (2010). Optimal management of sarcopenia. Clinical Interventions in Aging, 5, 217–228. https://doi.org/10.2147/cia.s11473 8 Law, T. D., Clark, L. A., & Clark, B. C. (2016). Resistance Exercise to Prevent and Manage Sarcopenia and Dynapenia. Annual Review of Gerontology and Geriatrics, 36(1), 205–228. https://doi.org/10.1891/0198-8794.36.205 Frequenz 2-3 Mal pro Woche ein Ganzkörpertraining Dauer Das Training soll in 30 Minuten bis max. 1 Stunde absolvierbar sein Intensität Laufende Steigerung bis hin zu «hoch-intensiv», unter Beachtung des Verletzungsrisikos (technische Ausführung muss unter Anleitung korrekt erlernt worden sein) Funktionalität Übungen, die verschiedene Muskelgruppen gleichzeitig ansprechen, sind zu bevorzugen Progression Konzept der laufenden, schrittweisen Steigerung verfolgen und überwachen Guidelines für hoch-intensives, progressives Muskeltraining bei älteren Menschen. chend ist für das Erreichen der erwünschten Muskeladaptionen im Alter. Durch viele verschiedene Studien konnte klar nachge- wiesen werden, dass ein progressives, intensives Krafttraining die Muskelgrösse wie auch die Muskelkraft bei älteren Menschen verbessert und somit effektiv gegen Sarkopenie (Verlust von Muskelmasse) wirkt. 7 Je intensiver das Krafttraining ist, desto ef- fektiver ist diese Wirkung. 8 Als unverzichtbar bei einem progressiven, intensiven Kraft- trainingsprogramm für ältere Menschen gelten eine sorgfältige Einführung und Beaufsichtigung durch erfahrene Fachleu- te. Bei der Gestaltung und Planung müssen alle Trainingspara- meter beachtet und an den individuellen Trainings- und Gesund- heitszustand der betreuten Person angepasst werden. Es ist dabei sinnvoll, sich an die in der Tabelle aufgeführten Guidelines für hoch-intensives, progressives Muskeltraining bei älteren Men- schen zu orientieren.8 _Der SFGV sucht den Lehrbetrieb des Jahres: Jeder SFGV-Lehrbetrieb kann sich bis zum 20. Oktober 2019 für diese neue Auszeichnung zur Wahl stellen. Eine kom- petente Fachjury wählt die drei Sieger aus, die am Branchentag 2020 im Kursaal Bern vorgestellt werden. Anmeldung: www.sfgv.ch/award Der SFGV sucht die besten Lehrbetriebe des Jahres 2020 1. Platz CHF 6 000.– 2. Platz CHF 3 000.– 3. Platz CHF 1 000.– Patronat: AWARD LEHRBETRIEB DES JAHRES ANZEIGEMILON Q TRAINING WITH A SMILE PARTNERNETZWERK suisse@milon.com Tel.: +41 (0) 79 173 10 24 www.milon.ch | www.milon.de | www.milon.at ANZEIGEBewegungsmedizin – Nr. 3 / 2019 24 Bericht zur Prüfung: Spezialist*in Bewegungs- und Gesundheitsförderung mit Eidg. Fachausweis die mündlichen und praktischen Prüfungen vorbereitet. Dieses Vorbereitungsmodul, auf unsere neue Prüfungsstruktur ange- passt, werden wir im Oktober wiederholen. Für die neue Prüfungsform mit geänderten Anforderungen an die Experten hatte sich auch das Team neu formiert. Ich bin sehr dankbar, dass wir bereits beim ersten Mal schon gut aufei- nander eingespielt waren. Dies war unter dem hohen Erwar- tungsdruck nicht selbstverständlich. Es zeigte sich, dass unsere Prüfungsexperten nicht nur grosses Fachwissen benötigen, son- dern eine ebenso hohe Sozialkompetenz. Ebenfalls Ende Juni fanden die Prüfungen für die Repetenten des «alten» Fachaus- weises statt. Dies war logistisch eine grosse Herausforderung und wir sind froh, dass wir uns im kommenden No- vember voll und ganz auf den «neuen» Fachausweis konzentrieren können. Im Vorfeld wurden alle Experten durch René Clerc, Eidg. Hochschule für Berufsbildung, einmal mehr intensiv auf Berufsbild / Aus- und Weiterbildung / Bewegungs- und Gesundheitsförderung Von Irene Berger Prüfungsleiterin Eidg. Fachausweis und EFZ Wir blicken auf eine gelun- gene zweite Berufs prüfung des Spezialisten Bewegungs- und Gesundheitsförderung mit Eidg. Fachausweis zurück. Ende Juni wurden neunzehn Kandidaten von fünfzehn Prüfungsexperten geprüft. Comic © Felmy, KaiANZEIGE Subventionen vom Bund! Bis zu 50 % Ausbildungskosten sparen beim Spezialist für Bewe- gungs- und Gesundheitsförderung mit eidg. Fachausweis! Persönliche Beratung: Tel. 044 383 55 77 info@star-education.ch www.star-education.ch TRAINER/IN BEWEGUNGS- UND GESUNDHEITS- FÖRDERUNG SPEZIALIST/IN BEWEGUNGS- UND GESUNDHEITS- FÖRDERUNG EIDG. FA NEU! ANERKANNTES BRANCHEN- ZERTIFIKAT Die Kandidaten des Spezialisten für Bewegungs- und Ge- sundheitsförderung durften sich auf eine spannende, praxisnahe und herausfordernde Prüfung freuen. Autor dieser sehr interes- santen Prüfung war André Tummer. Er hatte eine unglaubliche und zeitintensive Aufgabe mit viel Verantwortung, denn die neue Prüfung musste sich zum einen von der alten Prüfung bzgl. Prü- fungsstruktur und Prüfungsinhalten abheben und zum anderen der bestehenden Prüfungsordnung entsprechen. In Zukunft wer- den wir ein Autorenteam aus einem Mix mit Leuten von beiden Fachrichtungen (Fitness & Gesundheit sowie Körper & Bewe- gung) aufbauen. Die Prüfungen fanden erneut in der Bundeshauptstadt im Stade de Suisse statt. Die wunderschönen Räumlichkeiten sollten zusätzlich zu Höchstleistungen verhelfen. Neben der dreiteiligen schriftlichen Prüfung, die aus Fall- beispielen der betrieblichen Praxis bestand, absolvierten die Kan- didaten anschliessend die praktische Aufgabe im Arena Fitness. Der Folgetag stand ganz im Zeichen von Rollenspielen, Erläutern von Mini Cases und anschliessenden Fragen der Prüfungsexper- ten. Für beide Seiten sind diese mündlichen Prüfungsformen eine neue, aber sehr gute Herausforderung. Im Gesamtrückblick ist die Prüfung gut gelungen und eine gewisse «Praxis» durch das Absolvieren der Modulprüfungen an den Schulen war bei der Mehrheit der Kandidat*innen sichtbar. Keine Tränen, keine Ohnmachtsanfälle … Wie üblich bei neuen Eidgenössischen Prüfungen wäre es gelogen zu sagen, alles sei reibungslos verlaufen. Es gab Unsi- cherheiten, alle waren gleichermassen nervös, weil die Routine bei der neuen Prüfungsform noch fehlte. Trotzdem konnten alle «Probleme» vor Ort gelöst werden. Nach den Sommerferien werden sich die Experten noch einmal zu einer Rückschau treffen. Wir sind sehr bestrebt, die Qualität und die Abläufe stetig zu verbessern, wie sich es gehört für eine Eidgenössische Prüfung. _Bewegungsmedizin – Nr. 3 / 2019 26 Schlüsselfigur Berufsbildner Berufsbild / Aus- und Weiterbildung / Bewegungs- und Gesundheitsförderung Die Berufsbildner in unserer Branche tragen eine grosse Verantwortung bzgl. der Ausbildung unserer Lehr linge. Die betriebliche Note trägt mit 40 % einen grossen Anteil zur Abschlussno- te bei. Doch es geht um weit mehr, als nur darum eine Prüfung zu bestehen. Von André Tummer Als Berufsbildner sind Sie Vorbild – Sie prägen das Bild, welches die Lehrlinge von unserer Branche entwickeln, massgeblich mit. Sie ge- stalten die berufl iche Zukunft dieser jungen Personen mit. Sie ha- ben ebenfalls Einfl uss darauf, ob ein EFZler den direkten Weg der höheren Weiterbildung zum Spezialisten Bewegungs- und Gesund- heitsförderung mit Eidg. Fachausweis und auch später zum Exper- ten Bewegungs- und Gesundheitsförderung mit Eidg. Diplom geht. Nicht zuletzt werden Sie als Berufsbildner auch zur persönlichen bzw. «charakterlichen» Entwicklung Ihrer Lehrlinge beitragen. Unterschätzen Sie dabei nicht die Entwicklung Ihrer eige- nen Kompetenzen, die Sie durch das Vermitteln des betrieblichen Bildungsplans erfahren. Ausserdem wird Ihr Image im Betrieb steigen, denn als «Lehrmeister» geniessen Sie auch aus Sicht Ihrer Kunden ein höheres Ansehen. Aus unserer Sicht mangelt es in der Berufsbildung noch an einem guten Berufsbildner-Netzwerk. Es fehlen Fortbildungen, es fehlt der Austausch. Nachdem der Berufsbilder seinen obligatori- schen Berufsbildnerkurs absolviert hat, erfolgt nicht mehr viel. Deshalb haben wir als ersten Einstieg am Branchentag 2019 ein «Meet and Greet» für Berufsbildner durchgeführt, um einige Stimmen zu sammeln. Nach dem Prinzip des «Speed-Da- ting» sollten sich die Teilnehmer gegenseitig kennenlernen und sich zu den folgenden Fragestellungen austauschen: 1. Wie viele Stunden pro Woche coachen Sie als Berufsbildner Ihre Auszubildende 1:1? 2. Du oder Sie? Welche Ansprache ist für Sie gegenüber Ihren Auszubildenden wichtig? 3. Nutzen Sie die betrieblichen Projektarbeiten für betriebliche Verbesserungen? 4. Fühlen Sie sich in Ihrer Position als Berufsbildner genügend unterstützt? 5. Gibt es Dinge, die Sie an der betrieblichen Abschlussprüfung (IPA) ändern würden? 6. Spontane konstruktive Ideen, welche nicht zu den Fragen 1 – 5 passen? Damit wir diese Tagung inhaltlich planen können, sind wir auf Ihr Feedback angewiesen. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare, Ideen, Probleme etc. direkt an meine E-Mail-Adresse: a.tummer@sfgv.ch Ich bedanke mich schon jetzt für Ihre aktive Teilnahme! Die Antworten waren sehr hilfreich und wurden von mir gesammelt. Nun geht es darum, dass möglichst viele Berufsbild- ner aktiv mitmachen, denn wir wollen von Seiten des SFGV in Zukunft einmal pro Jahr eine Berufsbildner-Tagung veranstalten, um die Netzwerkbildung zu fördern und konstruktive Hilfestel- lung bei der Ausbildungstätigkeit bieten. _ Der Berufsbildner als Mentor.persönliche Beratung unter 044 4045070 SAFS AG SWISS ACADEMY OF FITNESS & SPORTS ALBISRIEDERSTRASSE 226 8047 ZÜRICH INFO@SAFS.COM WWW.SAFS.COM NEU AB 2020 AUSBILDUNG ZUM EIDG. DIPLOM SAFS – Fit für mehr SAFS ist das führende Bildungs- institut für Bewegungs- und Ge- sundheitsförderung. Schritt für 4DISJUURVBMJå[JFSFOEJFNPEVMBSFO "VTCJMEVOHFOEJF5FJMOFINFOEFO Menschen für ein aktives Leben [VCFHFJTUFSOVOETJF[V'BOT[V NBDIFO¶CFSEFOOFCFOPEFS IBVQUCFSVæJDIFO&JOTUJFHCJTIJO [VFJEH"CTDIMÖTTFONBDIFOXJS EJF"CTPMWFOUFOåUGÖSFJOLPNQF tentes Auftreten. ANZEIGEBewegungsmedizin – Nr. 3 / 2019 28 Mit Krafttraining Gelenke und Wirbelsäule entlasten. Diese Aussage wird häufi g im Zusammenhang mit zu erwartenden positiven Wirkungen von Krafttraining geäussert. Berufsschullehrer Urs Geiger: Können Gelenke mit Krafttraining «entlastet» werden? Berufsbild / Aus- und Weiterbildung / Bewegungs- und Gesundheitsförderung Von was gehen wir aus? Beim Krafttraining wird korrekterweise davon ausgegangen, dass die zu trainierende Muskulatur gegen mittlere, hohe oder sehr hohe Widerstände arbeiten muss. Diese Widerstände, physika- lisch als äussere Drehmomente wirksam, können überwunden oder kompensiert (neutralisiert) werden, wenn die beanspruchte Muskulatur entsprechend hohe (innere) Drehmomente in entge- gengesetzte Richtung erzeugt. Wie entsteht Kompression in Gelenken? Die Drehmomentkräfte der Muskulatur entstehen bekanntlich durch aktive Kontraktion aller in Serie geschalteten Sarkomere der Myofi brillen. Die daraus resultierende Muskelverkürzung wird über Im Falle von schmerzhaften Ge- lenks- oder Wirbelsäulenerkrankun- gen scheint die Vorstellung von Ent- lastung besonders attraktiv. Mit Entlastung wird dabei eine Druckab- nahme in Gelenken und / oder Band- scheiben assoziiert. Wenn von dieser unrefl ektierten Annahme ausgegan- gen wird, dann muss die genannte Aussage als nicht richtig entkräftet werden. Der nachfolgende Beitrag soll dieser Aussage auf den Grund gehen und dabei Ent- stehung, Wirkung und funktionelle Bedeutung von Belastung aus anatomischer und biomechanischer Sicht beleuchten. Von Urs Geiger Abb.1: Filamentäre Struktur der Muskelfaser (Wiemann 1998). Über die endständigen Aktinfi lamente wird der Übertrag der Kontraktionskraft auf die kollagenen Fibrillen von Sehne und Faserhülle sichergestellt; dabei sorgen retikuläre Mikrofi brillen für den zirkulären Zusammenhalt von Muskelfaser membran und Endomysium.ANZEIGE Ihr Kompetenz- zentrum für Gesundheits- und Bewegungs- berufe Standorte: Basel und Zürich hws.ch >Experte / Expertin Bewegungs- und Gesundheitsförderung mit eidg. Diplom >Spezialist/-in Bewegungs- und Gesundheitsförderung mit eidg. FA umhüllende bzw. durchziehende bindegewebige Strukturen wie Epimysium, Perimysium, Endomysium, Titin und Nebulin über die von ihnen gebildete Sehne oder Aponeurose als Zugkraft wirksam. Die über das Filamentgleiten vermittelte Verkürzung der Sarkomere führt zu einer Annäherung der randständigen Z-Schei- ben (Abb. 1). Die Spannungsübertragung erfolgt über das angren- zende endständige Aktin auf Dystrophin, welches wiederum mit dem in die Muskelfasermembran eingebauten Integrin verbunden ist. Das vom Integrin ausgehende Fibronectin seinerseits verbin- det sich mit den extrazellulären Kollagenfasern des Endomysium. Damit kann die durch Kontraktion erzeugte Zugkraft der Muskel- fasern wirksam auf Sehne oder Aponeurose geleitet werden. Über deren Ursprungs- oder Ansatzbereich wird diese Zugkraft üblicherweise auf den entsprechenden Knochen übertragen. Be- sondere anatomische Varianten sind aponeurotische Verbindun- gen mit Faszien benachbarter Muskeln (vgl. fascia thorakolumba- lis mit M. latissimus dorsi und M. glutaeus maximus). Die vektorielle Darstellung am biomechanischen Modell er- möglicht die Berechnung aller relevanten Kräfte bei bekannter Gewichtslast und Länge der Hebelarme. Damit soll exemplarisch die Frage nach der möglichen Gelenkentlastung durch Muskel- kraft rechnerisch beantwortet werden (vgl. Abb. 2). Oberarm und Unterarm schliessen einen Beugewinkel von 135° ein; unter der Annahme, dass die Kurzhantel (10 kg) in der beschriebenen Armbeugestellung isometrisch gehalten wird, be- trägt das erforderliche Drehmoment der Armbeuger 510 Nm [Berechnung: bei einer Unterarmlänge von 30 cm bzw. einem ef- fektiven Lastarm von 26 cm und einem angenommenen Kraft- arm von 5 cm gilt die Gleichung gemäss Hebelgesetz: RM = 10 kg (≈ 98 N) x 0.26 m / 0.05 m = 510 N (vgl. RM). Wenn der Winkel Ơ zwischen FR und FG 50° beträgt, dann berechnet sich FG wie folgt: RM x cos (50°) = 328 N; entsprechend ergibt sich für FD ein Moment von 391 N [(FR) x sin (50°)]. `Next >