< PreviousFachliche Informationen Bewegungs- und Gesundheitsförderung Das Entwickeln einer Muskeldysmorphie wird durch diese drei Faktoren wahrscheinlicher. Aus meiner Sicht haben die ge- sundheitsorientieren Fitnesscenter die Aufgabe, dies zu erkennen und mit entsprechendem Fachwissen eventuelle Gegenmassnah- men zu entwickeln. Im Folgenden ein kurzer fachlicher Refresher zum Training mit Jugendlichen. Die Altersgruppe, die wir hier im Text definieren, befindet sich in der zweiten puberalen Phase, der sogenannten Adoles- zenz. Bei den Jungen beginnt diese mit 14 / 15 Jahren und endet mit 18 / 19 Jahren. Das starke Längenwachstum in der ersten pu- beralen Phase (Pubeszenz) wird nun von einem vermehrten Brei- tenwachstum abgelöst. Es kommt zu einer Harmonisierung der Insbesondere die Epiphysenfugen weisen in der Wachstumsphase eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Druck- und Schwerkräften auf. Adoleszenz Epiphysenfuge Kindheit Fötus 1. und 2. Monat primäres Zentrum des Knochen- wachstums Blutgefäss verknöchernde Knorpelmatrix Fötus 2. und 3. Monat Spongosia Kompaktknochen Markhöhle Sekundäres Zentrum des Knochenwachstums Kompaktknochen Spongiosa Gelenkknorpel Knochenwachstumsphasen Bewegungsmedizin – Nr. 24 / März 2025 10DAVID HEALTH Re-Defining Physiotherapy Revolutionieren Sie die Behandlung von Rücken-, Schulter-, Hüft- und Knieschmerzen durch biomechanisch optimierte Trainings- geräte. DAVID hat spezielle gelenkschonende Therapie- und Trainingsgeräte mit optimaler Muskelermüdung entwickelt. Das Besondere ist eine variable Widerstandskurve und die Software. Durch Analyse von Trainingsdaten nutzt DAVID künstliche Intelli- genz zur Trainingsoptimierung und setzt damit neue Massstäbe. MEHR INFOS ZU DAVID HEALTH BOOTCAMP Ein weltweit erfolgreiches Konzept Das Bootcamp-Konzept steht für maximalen Kalorienverbrauch bei vollem Entertainment. 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In diversen Sportarten wird dieser Entwick- lungsabschnitt deshalb für die Perfektionierung sportartspezi- fischer Techniken und sportartspezifischer Kondition genutzt. Fazit Nr. 1 In dieser Altersphase ausschliesslich den Faktor Kraft zu entwi- ckeln, dazu noch mit sehr geringen koordinativen Herausforde- rungen, wie es das gerätegestützte Training darstellt, würde eine komplexe Entwicklung aller konditionellen Faktoren gerade in diesem Lernalter negativ beeinflussen. Ein Problem für die körperliche Belastbarkeit stellt aller- dings das Phänomen der Akzeleration (Frühentwicklung) bzw. der Retardation (Spätentwicklung) dar. Beim Normalentwickler stim- men das kalendarische Alter und das biologische Alter überein. Ständiges Begutachten im Spiegel bei gleichzeitig verzerrter Selbstwahrnehmung ist ein Symptom von vielen bei einer Muskeldysmorphie. Bewegungsmedizin – Nr. 24 / März 2025 12Bei Früh- bzw. Spätentwicklern sind die Entwicklungsstufen über ein oder mehrere Jahre beschleunigt bzw. verzögert. Fazit Nr. 2 Jugendliche in dieser Altersgruppe trainieren wie oben erwähnt selten allein, sondern mit Gleichaltrigen zusammen. Die Grup- pendynamik wird hier dazu verleiten, sich gegenseitig anzuspor- nen, ohne zu berücksichtigen, dass innerhalb einer solchen gleichaltrigen Gruppe die Entwicklungsstufen sehr unterschied- lich sein können. Rufen wir uns bezüglich dieser Altersgruppe noch einmal das «Mark-Jansen-Gesetz» in Erinnerung. Es besagt, dass sich die Empfindlichkeit des Gewebes proportional zur Wachstums- geschwindigkeit verhält. Das gilt vor allen Dingen in den pu- beralen Wachstumsschüben. Die individuelle Belastbarkeit des Knochen-, Knorpel-, Sehnen- und Bänderapparates sind in dieser Altersgruppe sehr unterschiedlich. Insbesondere die Epiphysen- fugen weisen aufgrund ihrer hohen, wachstumsbedingten Tei- lungsrate eine höhere Sensibilität gegenüber starken Druck- und Scherkräften auf. Auch soziale Faktoren können Risikofaktoren sein. Bewegungsmedizin – Nr. 24 / März 2025 13Fachliche Informationen Bewegungs- und Gesundheitsförderung Nun könnte man meinen, Krafttraining sei deshalb kontra- produktiv, und dem allgemeinen Vorurteil folgen, dass die Gefahr von Überlastungsschäden zu gross sei. Das Gegenteil ist der Fall! Ein individuell richtig dosiertes Krafttraining mit korrekter Be- wegungskontrolle hat sicher geringere Druck- und Scherkräfte als so manche andere Sportarten, bei denen neben Sprint- und Sprungbelastungen auch noch hohe Geschwindigkeiten oder auch Gegnereinwirkung bei Spiel- und Kampfsportarten auf den Körper einwirken. Ganz allgemein muss festgehalten werden, dass die Ge- schwindigkeit der Anpassungen des passiven Bewegungsappara- tes nicht mit der des aktiven Bewegungsapparates gleichgesetzt werden kann. Während der Muskel schon eine Woche nach einem Trainingsreiz morphologische Veränderungen aufweisen kann, zeigt sich eine Anpassung von Knochen, Knorpel und Sehnen erst im Verlauf von mehreren Wochen. Dieser langsamere Adaptions- prozess in Verbindung mit der höheren Empfindlichkeit der Ge- webe in diesem Alter verlangt eine strikte Überwachung des op- timalen Wechsels von Be- und Entlastungsphasen sowie eine systematisch geplante Progression des Trainings. Fazit 3 Nicht nur die korrekte Übungsausführung, sondern auch das Ver- ständnis für die richtige Dosierung von Trainingshäufigkeit, Trai- ningsumfang und Trainingsintensität sollte geschaffen werden. Dies ist wohl in der täglichen Praxis die grösste Herausforderung. GOTTLOB empfiehlt beispielsweise in der Pubertätsphase eine Trainingshäufigkeit von 1- bis 3-mal pro Woche bei einer Dauer von 20 bis 40 Minuten und weist auch nochmals eindringlich auf die Notwendigkeit der Betreuung und dem Erlernen der korrekten Übungstechnik hin. Was können die gesundheitsorientierten Center also konkret umsetzen? Sensibilisieren Sie Ihre jungen Kundinnen und Kunden für dieses Thema! Klären Sie durch jugend- gerechte Informationen und Informationskanäle auf. Bieten Sie Technikworkshops für diese Zielgruppe an. Informieren Sie darüber, wie man Social Media richtig nutzen kann, aber auch welche Gefahren dahinterstecken. Beobachten Sie das Verhalten der Jugendlichen und suchen Sie das Gespräch, wenn Sie das Gefühl haben, dass eine Muskeldysphormie vorliegen könnte. Klären Sie die Eltern der Jugendlichen auf. Sprechen Sie auch mit Ihrer älteren Kundschaft über dieses Thema und machen Sie deutlich, dass Ihr Center über fundiertes Fachwissen bezüglich Jugendtraining verfügt. Dies wird auch Ihr Image fördern. Literatur Gottlob, A.: Differenziertes Krafttraining, 3. Aufl. (2009); Urban & Fischer Verlag. S. 167 Halioua, R. et al: Muskeldysmorphie . University of Zürich 2019 DOI. https:// doi.org/10.4414/smf.2019.08039 Mika, M.: Muskelsucht: Wie sie das Leben von Betroffenen bestimmt . Aargauer Zeitung, 5. 1. 2025 Mitchell L et al.: Muscle dysmorphia — symptomatology and associated psychological features in bodybuilders and non-bodybuilder resistance trainer. A systematic review and meta- analysis . Sports Med 2017, 47: 233–259 Neubauer, A.L.: Die Muskeldysmorphie: Eine Unterform der Essstörungen? – Männer und Frauen im Vergleich . Masterarbeit der MSH Medical School Hamburg, 2021 Ricciardelli L.A. &. McCabe M.P.: A biopsychosocial model of disordered eating and the pursuit of muscularity in adolescent boys . Psychological Bulletin, 130, 179–205, 2004 Ritter V, Stangier U.: Wenn das Spiegelbild zur Qual wird — ein Ratgeber zur körperdysmorphen Störung . Hogrefe, 2010. Tod D et al.: Muscle dysmorphia – current insights. Psychology research and behavior management, 179–188, 2016 Aufklärung über altersgerechte Trainingsbelastung fällt oft schwer. 1. 2. 5. 6. 3. 4. Bewegungsmedizin – Nr. 24 / März 2025 14Comic © Felmy, Kai 15 Bewegungsmedizin – Nr. 24 / März 2025«S Fit Kerzers» – Ihr Gesundheitszentrum für mehr Wohlbefinden Erfolgreiche Umsetzung der SFGV-Tools 16 « Die Trainingsinfrastruktur ...Inhaber: Martin (Tinu) Pfeuti (links) und Chrigu Stucki (rechts) Das «S Fit Kerzers», eines der modernsten Gesundheits- und Fitnesszentren der Schweiz, vereint Bewegung und Therapie für ein nachhaltiges Gesundheitskonzept. Ziel ist es, nach einer erfolgreichen Therapie die Hilfe zur Selbsthilfe zu fördern sowie präventiv und langfristig die Vitalität zu steigern. Eines der zahlreichen Highlights ist das MILON und five Training, das durch modernste Technologie ein effizientes und sicheres Workout ermöglicht. Fehlerquellen werden minimiert und sorgen für optimale Ergebnisse – mit minimalem Zeitaufwand. Im Be- reich Koordination können Sie im ExerCube Spiel, Spass und Trai- ning miteinander verbinden – ein Zentrum für alle Alters- und Gesundheitsgruppen. Warum FITWORX? In einer zunehmend flexiblen und mobilen Gesellschaft wird standortunabhängiges Training immer mehr zur Voraussetzung für moderne Fitnesskonzepte. Mit FITWORX, einem Angebot des Bewegungsmedizin – Nr. 24 / März 2025... ermöglicht ein vollumfassendes Training aller konditioneller Faktoren. Schweizerischen Fitness- und Gesundheitscenter Verbands (SFGV), das kostenloses Training in über 300 zertifizierten Centern in der Schweiz ermöglicht, haben KMU-Betriebe die Möglichkeit, grossen Ketten die Stirn zu bieten. Das «S Fit Kerzers» trägt mit FITWORX aktiv dazu bei, Flexibilität und Trainingsfreiheit zu gewährleisten. Die Fitness-Guide-Zertifizierung garantiert eine gleich- bleibende Qualität in allen Partnerbetrieben. So profitieren Mit- glieder von einem einheitlich hohen Standard im gesundheits- orientierten Training. Das «S Fit Kerzers» steht für diese Werte. Wir sehen eine positive Zukunft Dank innovativen Konzepten und kontinuierlicher Qualitätsver- besserung sind Schweizer KMU-Fitnesscenter gut für die Zukunft gerüstet. Die enge Zusammenarbeit mit dem SFGV stärkt unsere Position im Gesundheitsmarkt. Das «S Fit Kerzers» bietet Ihnen beste Bedingungen zur Stärkung und Förderung Ihrer Gesundheit. 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Der SFGV bietet seinen Mitgliedern diverse Ideen zur Kundenbindung und -gewinnung. Eines davon ist die Medikamentenschachtel. Das Kompetenz-Zentrum für Therapie und Training «Connection Wolhusen» nutzt diese Kampagne. Es verteilt 12 000 Exemplare der Schachtel und schildert die Umsetzung. Design und Individualisierung Die Grundidee wurde von «Connection Wolhusen» übernommen und individuell angepasst: – Integration der 5-Sterne-Auszeichnung des Fitness-Guides – Ein kreativer Medikamentenname sorgt für Neugier und vermeidet Vorurteile bei Fitnessmuffeln – Mit einer eigens produzierten Stanzform wurden 12 000 Exemplare der Schachtel in Zusammenarbeit mit der hauseigenen Druckerei realisiert. Das Design verzichtet bewusst auf auffällige Markenelemente wie Logo und Kontaktadresse, um den Überraschungseffekt zu wahren. Kilian Käppeli Bewegungsmedizin – Nr. 24 / März 2025 18Einsatzbereich und Zielgruppen Die Medikamentenschachtel wird per Streuversand an 12 000 Haus- halte in umliegenden Ortschaften verteilt. Geplant ist ausserdem, Apotheken und Arztpraxen einzubeziehen. Die Zielgruppen um- fassen hauptsächlich Menschen mittleren und höheren Alters, aber auch junge Menschen mit Problemen wie Übergewicht oder Magersucht, Patienten und Patientinnen der Physiotherapie so- wie Menschen mit körperlichen Beschwerden. Distribution und Strategie Der Streuversand erfolgt in Zusammenarbeit mit der Schweize- rischen Post. Dabei wurden Zielorte basierend auf internen Aus- wertungen und regionalen Analysen definiert, um potenzielle Mitglieder gezielt anzusprechen. Die organisatorischen Herausforderungen wie das Falten und Befüllen der Schachteln wurden durch freiwillige Helferinnen und Helfer gemeistert. Inhalt und Botschaft Die Medikamentenschachtel enthält einen Beipackzettel, der Krankheitsbilder anspricht und passende Trainingsmöglichkeiten wie Krafttraining oder Zelltraining empfiehlt. Die Botschaft «Fit- ness als Medikament ohne Nebenwirkungen» wird durch präven- tive Tipps und alltagsnahe Beispiele vermittelt. Zusammenarbeit mit Partnern Partnerschaften mit Apotheken und Ärzten sind in Planung. Der persönliche Austausch und informelle Treffen, beispielsweise bei einem Apéro, werden als Schlüssel für erfolgreiche Koopera- tionen betrachtet. Erfahrungen und Herausforderungen Die grösste Herausforderung war die logistische Vorbereitung bei der Menge von 12 000 Schachteln. Der Erfolg der Kampagne wird zeigen, ob der Aufwand gerechtfertigt war. Empfehlungen für andere Das Produkt sollte an das eigene Angebot und die Zielgruppe an- gepasst werden, um maximale Wirkung zu erzielen. Zusätzliche Informationen Die Medikamentenschachtel bietet den Endkunden eine umfas- sende Gratisberatung und einen Rabatt auf das Starterpaket, um neue Mitglieder zu gewinnen. Kilian Käppeli ist als Social Media Manager für den SFGV tätig. Insta: @kilian_felix_ Connection Wolhusen Bergboden 7, 6110 Wolhusen, www.connection-wolhusen.ch, Insta: @connectionwolhusen Facebook: Connection Wolhusen Willkommen bei der Connection Wolhusen! Bewegungsmedizin – Nr. 24 / März 2025 19Next >