< PreviousBewegungsmedizin – Nr. 15 / Dezember 2022 Fachliche Informationen Bewegungs- und Gesundheitsförderung 5. Kontraktionsformen der Rumpfmuskulatur – ein komplexer Mix Mit den gebräuchlichsten Bezeichnungen der Muskelkontrak- tionsformen isometrisch, isotonisch konzentrisch und isotonisch exzentrisch werden die beobachtbaren angulären Bewegungen und damit die Veränderungen der Muskellänge beschrieben. Über die muskuläre Beanspruchung bzw. die bewegungsspezifi sche Anpassung der Muskelspannung lässt sich aber keine Aussage machen. Der Begriff isotonisch (iso: «gleich»; tonisch: «Spannung») impliziert fälschlicherweise, dass die Spannung bei konzentri- scher und exzentrischer Muskelfunktion konstant bleibt. Im Schwerefeld führt jede Bewegung innerhalb des biomechani- schen Gesamtsystems «Bewegungsapparat» zu Veränderungen sowohl der Muskellänge als auch der Muskelspannung. Aus diesem Grund entspricht der Begriff auxotonisch (lat. «verschie- den gespannt») der biomechanischen Realität. Komplexere Kontraktionsformen sind die Unterstützungskontraktion und die Anschlagskontraktion (vgl. Abb. 2). Bei der Unterstützungskontraktion erfolgt, z. B. beim An- heben eines Gewichtes oder eines Teilkörpergewichtes, zuerst eine isometrische Kontraktion, deren erzeugte Spannung dem genannten Gewicht entsprechen muss; unmittelbar darauf er- folgt zusätzlich die auxotonisch konzentrische Phase der Muskel- kontraktion, welche die sichtbare Bewegung möglich macht. Bei der Anschlagkontraktion erfolgt nach einer auxoto- nisch konzentrischen Phase am Anschlag bzw. an der Arretierung ein Bewegungsstop; an diesem Punkt kann der Muskel seine Spannung nur noch isometrisch erhöhen. Im Gegensatz zu den Gelenken der Extremitäten, die durch ihre spezifi schen Bewegungsfunktionen und einen entsprechen- den Kapsel-Bandapparat mechanisch und sensomotorisch relativ gut gesichert sind, erfordert die aktive Kontrolle des Achsenorgans eine ungleich komplexere muskuläre Bewegungsführung aufgrund der polysegmental aufgebauten Abschnitte der Wirbelsäule. Phy- siologische Refl exaktivität der tiefen Muskelsysteme verhindert weitgehend pathomechanische Scher- und/oder Biegebelastungen oder vermindert diese zumindest stark. Dazu ist mehrheitlich eine Unterstützungsaktivität innerhalb der auxotonisch exzentrischen Kontraktion des Rumpfmuskelsystems erforderlich. Der relativ hohe Anteil an isometrischer Kontraktionskraft, unmittelbar gefolgt von auxotonisch exzentrischer Aktivität, stellt die dominierende Kombination von Kontraktionsformen in- nerhalb der Rumpfmuskelfunktionen dar, zusätzlich ist auch die über die myofaszialen Netzwerke wirksame Kokontraktion ein charakteristisches Merkmal der intermuskulären Koordination der verschiedenen Rumpfmuskeln. 6. Einteilungskriterien der Rückenmuskulatur Erfahrungsgemäss gelingen ganzheitliche Erklärungsversuche be- treffend die topographische und funktionelle Anatomie der Rü- ckenmuskulatur oft nur in ungenügendem Masse. Der Grund dürfte darin liegen, dass grundsätzlich drei Hauptkriterien der Differenzierung berücksichtigt werden können und sich deren Unterkriterien nicht immer scharf voneinander trennen lassen (vgl. Abb. 3). Bei der Rückenmuskulatur wird verallgemeinernd vom M. erector spinae gesprochen. Diese beidseitig paravertebral und parallel zur Wirbelsäule verlaufenden Gesamtmuskelgruppen sind, im Gegensatz zu den andern dem Rücken aufl iegenden Mus- keln, während der embryonalen Entwicklung nicht «eingewan- dert», sondern direkt neben der Wirbelsäule angelegt worden, Abb. 2: Schematische Darstellung der verschiedenen Kontraktionsformen der Skelettmuskulatur im Längen-Kraft-Diagramm (aus bioboard.de) isometrisch auxotonisch isotonisch Unterstützungs- zuckung Anschlags- zuckung aktive Kraft KraftKraftKraft Kraft Muskellänge Muskellänge Muskellänge Muskellänge Muskellänge Kraft «passive» Kraft (Ruhedehnungskurve)Bewegungsmedizin – Nr. 15 / Dezember 2022 deshalb wird auch der synonyme Begriff genuin bzw. autochthon ver wendet. Die Benennung der eigentlichen Rückenmuskulatur als M. erector spinae («Aufrichter der Wirbelsäule») impliziert, dass sich die Hauptfunktion dieser Muskelgruppe auf die Extension der Wirbelsäule bezieht. Ausgehend von einer überwiegend aufrech- ten Haltung im Stand, Gehen oder Sitzen, leistet der M. erector spinae aber primär Haltearbeit gegen die Einwirkung der Schwer- kraft. Gegenüber dieser mehrheitlich isometrischen Arbeitsweise ist der Anteil an isotonisch konzentrischer Arbeit im Sinne der Streckbewegung der Wirbelsäule deutlich geringer. Aus der vertikalisierten Körperhaltung induziert nahezu jede Bewegung des Rumpfes oder Aktivität der oberen Extremi- täten primär eine exzentrisch kontrollierte Bremsarbeit im Sinne einer Unterstützungskontraktion. Dies bedeutet, dass initial eine segmentsichernde isometrische Anspannung der tiefen Muskeln erfolgen muss, unmittelbar gefolgt von einer isotonisch exzentri- schen Kontraktion der oberfl ächlichen Anteile. Der mehrschichtige Aufbau der Rückenmuskulatur mit seinen unterschiedlich langen und in verschiedene Richtungen verlaufenden Faserzügen erklärt sich aus den speziellen Abb. 3: Darstellung einer möglichen Einteilung der Rückenmuskulatur nach drei unterschiedlichen Kriterien mit ihren neuroanatomischen, biomechanischen und funktionell-anatomischen Merkmalen (U. Geiger, 2022). neuroanatomische Kriterienbiomechanische Kriterienfunktionell-anatomische Kriterien spino- transversales System transverso- spinales System intertrans- versales System inter- spinales System ausschliesslich wirbelsäulennahe Muskulatur Muskeln am Rücken mit Ansätzen an Schultergürtel und / oder Oberarm kurze polysegmentale Muskeln medialer Trakt lateraler Trakt lange polysegmentale Muskeln Rückenmuskulatur heterochthone Muskulatur Innervation durch Ramus dorsalis in Segemthöhe des Spinalnervs Innervation durch Ramus ventralis (Intercosaltnerven und Plexus vervicalis, brachialis oder lumbosacralis) Geradsystem (Längsverlauf) lokale (segmentale) Anordnung Verlauf in Bezug auf Ursprung und Ansatz Zug der Muskeln als vektorielle Richtung achsennah; geringes Kraftmoment autochthone Muskulatur aufsteigendabsteigend Schrägsystem (Querverlauf) globale (polysegmentale) Anordnung achsenfern; höheres Kraftmoment Lage zur WirbelsäuleBewegungsmedizin – Nr. 15 / Dezember 2022 Fachliche Informationen Bewegungs- und Gesundheitsförderung Eigenschaften bzw. Funktionen seiner Systeme. Grundsätzlich ist eine Unterteilung in folgende zwei Muskelsysteme hilfreich, die aber abhängig von der anatomischen Literatur mit unter- schiedlichen Überbegriffen beschrieben werden. Die komple- xen Anforderungen, die an einen physiologischen Gebrauch der Wirbelsäule gestellt werden, erfordern ein System von kurzen, schräg verlaufenden und tief liegenden Muskelzügen (vgl. Abb. 5) und ein System von langen, gerade verlaufenden und ober- fl ächlich liegenden Muskelzügen (vgl. Abb. 4). Im Folgenden sei hier eine gebräuchliche Nomenklatur genutzt, die aber nicht in allen Punkten die topographische Lage unmissverständlich widerspiegelt. Dem Begriff M. erector spinae ist demnach kein scharf de- fi nierter Begriff zugeordnet, weshalb er von Anatomen ungern benutzt wird. Manchmal wird damit die gesamte autochthone Rückenmuskulatur, manchmal werden nur Abschnitt davon, näm- lich M. iliocostalis, M. longissimus bzw. M. spinalis beschrieben (vgl. Abb. 4). Oft nennt man diese drei zusammenfassend «Rü- ckenstrecker» oder – im Plural – «die Rückenstrecker» (R. Drake, 2007). Aus bewegungsanalytischer Sicht dürfte die vereinfachen- de Unterteilung nach biomechanischen Kriterien am sinnvollsten sein. Eine entsprechende Differenzierung eines medialen (tiefen) und eines lateralen (oberfl ächlichen) Traktes ergibt sich aufgrund der topographischen Lage der Muskeln zur Wirbelsäule. Abb. 4: Darstellung der drei Hauptmuskelgruppen, die den allgemein als «Rückenstrecker» bezeichneten und sichtbaren Anteil des M. erector spinae bilden (von medial nach lateral: 1 = M. spinalis, 2 = M. longissimus und 3 = M. iliocostalis). Abb. 5: Medialer Trakt. Muskeln gemäss funktionell-anatomischen Kriterien: Mm. rotatores brevis und longus, M. multifi dus und M. semispinalis sind als tiefe Muskeln dem transversospinalen System zuzuordnen (der M. latissimus ist ein heterochthoner Muskel und deshalb kein eigentlicher Rückenmuskel). Bewegungs- segment nach JUNGHANS M. semispinalis M. interspinalis et intertransversarius M. multifi dus M. rotatores longus M. rotatores brevis M. latissimus z. B. segmentale Mm. (tiefe Schicht kurze polysegmentale Mm. lange polysegmentale Mm. M. = Musculus Mm. = Musculi 1 2 3ANZEIGE MasterDay 6.1. Der laterale Trakt Der laterale Trakt umfasst das oberfl ächliche Geradsystem aus langen, längs verlaufenden Muskelfaserbündeln, die im Allgemei- nen bei extensorischer Anspannung vor allem im lumbalen Bereich links und rechts der Dornfortsatzreihe sichtbar sind. Aufgrund ihres longitudinalen Faserverlaufs erzeugen diese Muskeln grosse extensorische Momentkräfte und kontrollieren Beugebewegungen durch auxotonisch exzentrische Kontraktion. Die Hauptanteile bilden M. iliocostalis (medial) und M. longissi- mus (lateral). Beide Muskelgruppen werden in eine pars lumbo- rum, thoracis, cervicis und capitis gegliedert, was eine regionale Differenzierung von Beugung (exzentrisch) bzw. Streckung (kon- zentrisch) erlaubt. Auch der M. spinalis, der allerdings nur thorakal inseriert, ergänzt im Bereich der Brustwirbelsäule die Funktionen der ge- nannten Muskelgruppen (siehe Abb. 4). 6.2. Der mediale Trakt Der mediale Trakt umfasst das tief liegende Schrägsystem aus kurzen, schräg verlaufenden Muskelfaserbündeln. Im Gegensatz zum lateralen Trakt können seine Muskeln keine grossen Dreh- momentkräfte erzeugen, sie sind aber von grösster Bedeutung für die segmentale Bewegungskontrolle und damit für die vielzi- tierte Stabilisation der Bewegungssegmente verantwortlich; na- mentlich die potenzielle Problematik bei Drehbewegungen wird durch ihren schrägen Verlauf rotatorisch kontrolliert. Ein Gross- teil seiner Muskeln (Mm. rotatores breves et longi, Mm. multifi dii und M. semispinalis) werden sinnvollerweise ihrem Faserverlauf entsprechend auch als transversospinales System zusammenge- fasst (siehe Abb. 5). Weitere tief liegende und kurze Muskeln bil- den das intertransversale System (Mm. Intertransversarii). Sie verlaufen aber nicht schräg, sondern gerade und haben vor allem bei Lateralfl exion eine segmentspezifi sche Funktion und leisten aufgrund ihrer Rezeptorendichte auch einen wichtigen sensori- schen Beitrag zur Bewegungskontrolle. Bewegungsmedizin – Nr. 15 / Dezember 2022 Fachliche Informationen Bewegungs- und Gesundheitsförderung 7. Der Schwellenwert zum optimalen Trainingsreiz Das wohl unumstrittenste Prinzip im Zusammenhang mit Trai- ningsprozessen im Allgemeinen ist die Reizstufenregel. Diese wurde schon 1895 vom deutschen Anatomen Wilhelm Roux auf- gestellt. Mit der Reizstufenregel werden Trainingsreize bekannt- lich in vier Stufen eingeteilt: Stufe 1: Unterschwellige Reize sind für eine Leistungsverbesserung unwirksam. Stufe 2: Schwach überschwellige Reize dienen der Erhaltung der Funktionalität. Stufe 3: Stark überschwellige Reize sind für eine adaptive Leistungssteigerung optimal. Stufe 4: Zu starke Reize können das System schädigen, zu Maladaptation führen und negative Folgen für die Gesundheit haben. Biologisch basiert das Prinzip der trainingswirksamen Reize also darauf, dass eine bestimmte Schwelle, die sogenannte Intensi- tätsschwelle, überschritten werden muss, um eine positive Aus- wirkung auf die gewünschte Anpassung zu haben (vgl. Abb. 6). Die klar verständliche Stufeneinteilung lässt schlussfolgern, dass ausschliesslich die Stufen 2 und 3 im Training berücksichtigt wer- den müssen. Mit dieser Eingrenzung ist aber noch nicht geklärt, was einen «überschwelligen Trainingsreiz» defi niert. Erschwerend kommt hinzu, dass der genannte Schwellenwert von Mensch zu Mensch unterschiedlich und zudem abhängig vom sportlichen Leistungszustand ist. Abbildung 6 illustriert dieses Problem, in- dem die zu defi nierende biologisch wirksame Intensitätsschwelle als «theoretisch angenommen» bezeichnet wird. Die elementare Bedeutung der Intensitätsschwelle bleibt aber ohne ihre relevanten Belastungsmerkmale wie Belastungs- intensität, -Dicht, -Dauer und -Umfang nur theoretisch. Die Ge- samtbelastung des Organismus bzw. die individuelle Kapazität des SMS 4 , überschwellige Reize zu verarbeiten, wird durch diese vier sich gegenseitig beeinfl ussenden Belastungsparameter de- terminiert. Ohne hier weiter auf die Trainingssteuerung eingehen Der Schwellenwert für den optimalen Trainingsreiz hängt von dem individuellen Leistungsniveau und anderen Einfl ussfaktoren wie z. B. Ernährung ab. Zu stark überschwelliger Belastungsreiz Reizstufen Stark optimaler überschwelliger Belastungsreiz Schwach überschwelliger Belastungsreiz Unterschwelliger Belastungsreiz Theoretisch angenommene biologisch wirksame Intensitätsschwelle funktionelle und morphologische Anpassungsänderungen Abb. 6: Grafi sche Darstellung der biologisch wirksamen Intensitätsschwelle als Funktion zwischen Belastungsreiz und Anpassungsänderungen (M. Becker, 2017) 4 Sensomotorisches SystemBewegungsmedizin – Nr. 15 / Dezember 2022 zu können, kann die individuelle, primär körperliche Belastbarkeit nur mittels spezifi scher Tests eingeschätzt werden. 8. Ergebnisqualität ist gefragt An diesem Punkt des vermeintlich «neusten Stand der Entwick- lung» ist es angebracht, vertieft über praktikable Testmöglichkei- ten zu diskutieren, die den Hauptgütekriterien von Tests entspre- chen. Die in den 90-er Jahren durchgeführten Kraftmessungen erfolgten häufi g auf für Multiwinkelisometrie speziell ausge- rüsteten Widerstandsgeräten und isokinetischen Testsystemen. Diese Test- und Trainingsapparaturen zeigen eine sehr gute Relia- bilität und sind auch in Bezug auf spezifi sche Kraftmessungen grundsätzlich valide. Wegen der hohen Anschaffungskosten bleiben diese aber wenigen spezialisierten Einrichtungen vor- behalten. Aus diesem Grunde ist es wünschenswert, wieder auf herkömmliche, auch nicht apparativ gestützte Testübungen zu- rückgreifen zu können, die durch spezifi schere Modifi kationen und Standardisierung vor allem das Gütekriterium «Validität» möglichst gut erfüllen. Damit verbunden ist aber zwingend der Anspruch an wis- senschaftliche Evidenz der angebotenen trainingstherapeuti- schen Interventionen geknüpft. Assessments 5 werden vermehrt zur Anwendung kommen müssen, die den Kriterien eines Quali- tätsmanagements (QM) entsprechen. Die übergeordnete Zielset- zung lautet daher, methodische Kompetenzen systematisch auf- zubauen, die der gesundheitsbezogenen Problemlösung dienen. Gemäss der von der WHO umschriebene Begriffl ichkeit «Gesund- heit» ist die Berücksichtigung der ICF 6 bei der Strukturierung der Assessments ein hilfreicher Orientierungsleitfaden. Mit der ICF werden die für den Trainingsprozess zentralen Kriterien wie Funk- tionsfähigkeit, Behinderung und Partizipation unter Berücksich- tigung von Kontextfaktoren erfasst. In diesem Zusammenhang wird den betrieblichen Datenerhebungsinstrumenten eine noch grössere Beachtung eingeräumt werden müssen. Ziel und Nutzen der Datenerhebung ist die Beurteilung, Einschätzung und Bewer- tung des Gesundheitszustandes im Zusammenhang mit einer bestimmten Fragestellung, wie in diesem Beitrag exemplarisch dargestellt am Beispiel «Rückenbeschwerden». Die Datenerhebung steht bekanntermassen nach einer zweckmässigen Anamnese Die klassische Übung «Hyperextensions» wird oft zu wenig differenziert vermittelt. Wenn nicht der Gluteaus die Hauptarbeit verrichten soll, müssen Übungs- varianten mit segmentaler Ansteuerung einzelner Wirbelabschnitte erlernt werden. 5 Trainingsbezogene Prozesse als Voraussetzung für Entscheidungsfi ndung und Erfolgskontrolle 6 Internationale Klassifi kation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und GesundheitBewegungsmedizin – Nr. 15 / Dezember 2022 Fachliche Informationen Bewegungs- und Gesundheitsförderung am Anfang des Trainingsprozesses. Die erhobenen (Test-)Daten dienen der Bestimmung des IST-Zustandes, dieser wiederum führt zu problemrelevanten Fragestellungen, die einer rationalen Entscheidungsfi ndung dienlich sind. Leistungstests sind die Voraussetzung zur Gestaltung neuer optimal überschwelliger Belastungsreize, die eine zeitgleiche Nachsteuerung der gewünschten Reizstufe ermöglichen. 9. Ausblick – Mit dem Inhalt dieses ersten Teils wurden die Möglich - keiten und Chancen einer zukunftweisenden Neuausrich- tung des Tätigkeitsfeldes für qualifi zierte Fachleute «Be- wegung und Gesundheitsförderung» im neu geschaffenen gesundheitspolitischen Umfeld thematisiert. – Die Voraussetzung, dass ein gewisser Standard des Qualitätsmanagements garantiert wird, bildet hierbei die Notwendigkeit einer qualitativ ausreichenden «motori- schen Leistungsdiagnostik» mittels adäquater Testverfahren. – Exemplarisch wurde am Beispiel «Rückenbeschwerden» funktionell-anatomisches Grundlagenwissen vermittelt und ein pathophysiologischer Aspekt thematisiert. In Teil 2 (BEWEGUNGSMEDIZIN März 2023) werden entsprechende Testverfahren zur Quantifi zierung der Leistungsfähigkeit der wichtigsten Muskelgruppen des Rumpfes vorgestellt. Diese Testverfahren werden nach wissenschaftlichen Kriterien konzipiert mit dem Ziel, sich in diesem komplexen Test- bereich einem «Goldstandard» annähern zu können. 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Miltner O.: Lumbar Extension Exercise (MedX) – Treatment for Chronic Low Back Pain – Review and Meta-Analysis. Thieme (2001). Uhlig H.: Die Rekonditionierbarkeit chronischer Rückenpatienten mit muskulärer Insuffi zienz. Manuelle Medizin 37: 40–4. Springer (1999).ANZEIGEBewegungsmedizin – Nr. 15 / Dezember 2022 FITWORX – Step by Step fit AG in Aarau Erfolgreiche Umsetzung der SFGV-Tools Die Anzahl der SFGV-Mitglieder, die sich dem Fitness-Guide anschliessen und damit auch FITWORX nutzen, steigt von Monat zu Monat. An dieser Stelle kommentieren einige unserer Mitglieder ihre Entscheidung. Warum FITWORX? Als privat geführtes Fitnesscenter sind wir dem Sturm der Kon- kurrenz ausgesetzt. Deshalb haben wir uns für die Teilnahme bei FITWORX entschieden. Damit bieten wir unserer Kundschaft ein Zusatzangebot – als Einzelunternehmen wäre uns das nicht mög- lich. Dank FITWORX können unsere Kundinnen und Kunden schweizweit andere Fitnessangebote kostenlos nutzen. Wir sind ein gesundheitsorientiertes Fitnesscenter und motivieren unsere Mitglieder sowohl mit gerätegestütztem Krafttraining als auch mit freien Gewichten, damit die gewünsch- ten Trainingsziele erreicht werden können. Viele Möglichkeiten zur Verbesserung der Koordination (Sensopro + diverse Kleingeräte) sowie verschiedene Kardio- geräte und Gruppenkurse runden das Trainingsangebot ab. Für Gesundheit und Wohlbefi nden sorgen unser schöner Wellness- bereich und unser Massageangebot mit von den Krankenkassen anerkannten Therapeuten. Wir gewährleisten eine umfassende Betreuung und be- gleiten unsere Mitglieder mit individuellen Trainingsplänen, die regelmässig angepasst werden, auf dem Weg zu ihren Zielen – egal ob diese sportlich und fi tnessbetont oder gesundheitlich orientiert sind. Das Team unserer Trainerinnen und Trainer ist kompetent und kümmert sich um die Anliegen jedes einzelnen Kunden und jeder einzelnen Kundin. Um die Betreuungsqualität zu sichern, sind unsere Mitarbeitenden qualifi ziert und immer auf dem aktu- ellen Stand durch Fort- und Weiterbildungen sowie der engen Zusammenarbeit seit über 15 Jahren mit der next-move-Physio- therapie. Ob Fitnesstrainer oder Kursleiterin – hier sind Profi s am Werk. Die Zertifi zierung durch den Fitness-Guide unterstreicht unsere hohe Betreuungsqualität. Susan Christen belegte mit ihrem Team den 3. Rang beim Award «Ausbildungsbetrieb des Jahres 2021». Step by Step fi t AG Kasinostrasse 38, 5000 Aarau, www.stepbystep-aarau.ch https://360ansicht.com/Vr/step-by-step-fi t-ag « » Oben links: Rebecca Albisetti, Fitnessinstruktorin und Kursleiterin Oben rechts: Susanne Christen, Geschäftsführerin Unten: Mona Gugelmann, Lernende 2. LehrjahrErfahre hier alles über unseren Kraft-Beweglichkeits-Parkour www.milongroup.com Der Kraft-Beweglichkeits-Parkour ist die Lösung für die anatomischen und physiologischen Anforderungen von heute. 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