< PreviousBewegungsmedizin – Nr. 5 / März 2020 Auftakt zu den 6. Abschlussprüfungen «Fachleute Bewegungs- und Gesundheitsförderung» EFZ Dieses Jahr werden wir erstmals Lernen- de der Berufsfachschule Ziegelbrücke mit an Bord haben. Bei der Besprechung mit dem kantonalen Prüfungsleiter, Reto Baumgartner, war uns klar, dass ich bei über 100 Kandidaten als nebenberufliche Chefexpertin die Organisation und Koor- dination nicht mehr allein bewältigen kann. Dazu ist die Verantwortung ein- fach zu gross. Deshalb wird neu Katrin Albisser, bisher Expertin EFZ der ersten Stunde und Mitarbeiterin in einem Fit- ness- und Gesundheitscenter, gewisse Bereiche übernehmen. Katrin hat eine Ausbildung als Bewegungspädagogin absolviert und dann viele Jahre im Fitness Plus in Bern gearbeitet, inklusive der Bereichsleitung Groupfitness. Sie hat in dieser Zeit den eidg. Fitnessinstruktor mit Fachausweis erworben und ist dank ihrer exzellenten Noten gleich als Expertin beordert worden. Sie wohnt im Raum Basel und ist Mutter von zwei Kindern. Wir werden nun also als Duo ins Prüfungsjahr 2020 starten. Berufsbild / Aus- und Weiterbildung / Bewegungs- und Gesundheitsförderung Die Vorbereitungen zu den Abschlussprüfungen 2020 sind bereits in vollem Gange. Die Kandidaten sind angemeldet und der Austausch und die Zuweisungen der Kantone füllen die Mailbox der Chefexpertin. Neu im Team: Katrin Albisser Dein Weg zum Traumberuf! Dein kompetenter Partner für Gesundheitsberufe im Bereich Fitness, Wellness, Massage, Ernährung, Psychologie, Naturheilkunde und Präventivmedizin. „Dort wo Gesundheit Schule macht!“ Deine berufliche Zukunft als: • dipl. Fitnessinstruktor/in • Fitnesstrainer/in mit SVBO Zertifikat • Med. Fitnessinstruktor/in • Spez. für Bewegung- und Gesundheitsföderung mit Eidg. Fachausweis • dipl. Wellnessfachmann/frau • dipl. Ernährungsberater/in • dipl. Gesundheitsberater/in • dipl. Gesundheitsmasseur/in • dipl. Berufsmasseur/in • dipl. Personaltrainer/in Hauptsitz Rapperswil SG Untere Bahnhofstrasse 19 8640 Rapperswil 055 211 85 85 Standort Chur Gürtelstrasse 20 7000 Chur 081 630 85 85 Standort Zürich Vulkanstrasse 120 8048 Zürich 044 211 65 65 Standort Bern Laupenstrasse 35 3008 Bern 031 332 75 75 Für persönliche Beratung jetzt anrufen! Inserat.indd 110.01.2020 17:45:58 Interview: Irene Berger Prüfungsleiterin Eidg. Fachausweis und EFZ Rückblickend auf das Prüfungsjahr 2019 und mit dem Feedback der Experten mussten wir etwas ändern, denn in der Prüfungsphase 2019 kamen wir im Office und auch die Experten mit dem ganzen Papierkrieg an unsere Grenzen. Also machte ich mich auf die Suche nach einer Software-Lösung und wurde auch bald fündig. Die Firma Ivaris bot uns Hand und auch unser kanto- naler Prüfungsleiter Reto Baumgartner gab grünes Licht für eine Software-Lösung. Nach einem eintägigen Workshop erkannten wir, dass die Software PkOrg für alle Beteiligten unkompliziert zu handhaben ist, was die Prozesse unglaublich vereinfacht und die Fehlerquote massiv vermindert. Bereits im Dezember hat sich ein grosser Teil der Experten von zwei sehr kompetenten Damen der Firma Ivaris in einem Workshop in die Materie einführen lassen. Auf einer einfachen Plattform können Kandidaten, Berufs- bildner, Experten und die Prüfungsleitung alle nötigen Informa- tionen hinterlegen, Prüfungen hochladen und Daten abrufen. Selbstverständlich ist alles verschlüsselt und sicher. Nach einem Gespräch mit der Chefexpertin «Fachleute Ge- sundheit» Zürich, die seit über fünf Jahren mit diesem Tool arbei- tet, sind auch die letzten Zweifel geschmolzen und ich freue mich, dass wir diesen digitalen Schritt nun ebenfalls wagen. Wir sind gewappnet für eine wachsende Zukunft! Unser Prüfungsexperten Team 2020 20Dein Weg zum Traumberuf! Dein kompetenter Partner für Gesundheitsberufe im Bereich Fitness, Wellness, Massage, Ernährung, Psychologie, Naturheilkunde und Präventivmedizin. „Dort wo Gesundheit Schule macht!“ Deine berufliche Zukunft als: • dipl. Fitnessinstruktor/in • Fitnesstrainer/in mit SVBO Zertifikat • Med. Fitnessinstruktor/in • Spez. für Bewegung- und Gesundheitsföderung mit Eidg. Fachausweis • dipl. Wellnessfachmann/frau • dipl. Ernährungsberater/in • dipl. Gesundheitsberater/in • dipl. Gesundheitsmasseur/in • dipl. Berufsmasseur/in • dipl. Personaltrainer/in Hauptsitz Rapperswil SG Untere Bahnhofstrasse 19 8640 Rapperswil 055 211 85 85 Standort Chur Gürtelstrasse 20 7000 Chur 081 630 85 85 Standort Zürich Vulkanstrasse 120 8048 Zürich 044 211 65 65 Standort Bern Laupenstrasse 35 3008 Bern 031 332 75 75 Für persönliche Beratung jetzt anrufen! ANZEIGEBewegungsmedizin – Nr. 5 / März 2020 Berufsbild / Aus- und Weiterbildung / Bewegungs- und Gesundheitsförderung Berufslaufbahn: Lehre oder Studium? «Alle wollen einen Bachelor» – so lautete die Überschrift eines Artikels über die «Verakademisierung» der Bildungslandschaft, der kürzlich erschien. Stimmt dies tatsächlich und vor allen Dingen, trifft das auch auf unsere Branche zu? Für unsere junge Generation ist die Entscheidung zwischen Lehre oder Studium nicht einfach. Deshalb soll dieser Artikel eine Hilfestellung leisten. Vom SFGV Vorstand In der Schweiz entscheiden sich rund zwei Drittel der Jugendlichen nach der obligatorischen Schulzeit für eine Lehre. Ziel der jeweili- gen Ausbildung ist es, den Lernenden die im Beruf notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse zu vermitteln. Die berufliche Grund- bildung auf Sekundarstufe II ist somit eine solide Grundlage und eröffnet vielfältige und zahlreiche Berufsperspektiven. Auf der Ter- tiärstufe sind Ausbildungen im Bereich der höheren Berufsbildung und der Hochschulen angesiedelt. Zur höheren Berufsbildung zäh- Berufliche oder akademische Laufbahn? Für die richtige Entscheidung braucht es viele Hintergrundinformationen. len Berufs- und höhere Fachprüfungen sowie höhere Fachschulen (HF). Zu den Hochschulen zählen universitäre Hochschulen, Fach- hochschulen (FH) und Pädagogische Hochschulen (PH). Die Schweiz ist im internationalen Vergleich bzgl. der Berufs- bildung Vorreiter. Politiker behaupten, dass es uns wirtschaftlich so gut geht, weil 70 bis 80 % der jungen Leute eine Berufslehre absol- vieren. Die duale Berufsbildung in der Schweiz ist ein Erfolgsmodell. Lehrlinge werden am Arbeitsplatz und in der Schule ausgebildet, 22ANZEIGE Subventionen vom Bund! Bis zu 50 % Ausbildungskosten sparen beim Spezialist für Bewe- gungs- und Gesundheitsförderung mit eidg. Fachausweis! Persönliche Beratung: Tel. 044 383 55 77 info@star-education.ch www.star-education.ch TRAINER/IN BEWEGUNGS- UND GESUNDHEITS- FÖRDERUNG SPEZIALIST/IN BEWEGUNGS- UND GESUNDHEITS- FÖRDERUNG EIDG. FA NEU! ANERKANNTES BRANCHEN- ZERTIFIKAT Aufgrund dieser Unterscheidung gilt es bei einer Entscheidung zwischen Lehre und Studium zunächst einmal zu festzustellen, ob man eher wissenschaftlich- oder eher praxisorientiert arbeiten möchte und vor allen Dingen, welche dieser Anforderungen der spätere Beruf mit sich bringt. alles ist strikt auf den Arbeitsmarkt ausgerichtet. Und wer will, bildet sich auf der Tertiärstufe praxisbezogen weiter. Die Berufsbildung geniesst in der Schweiz einen viel höheren Stellenwert als in euro- päischen Nachbarländern, in denen es eine regelrechte «Bachelori- sierung» gibt. Doch ist dieser Trend auch bei uns zu beobachten. Unterschiedliche Zielsetzungen Es ist eine Fehlannahme, dass eine universitäre Ausbildung alles beinhaltet, was später in der Praxis gebraucht wird. Dies ist nicht die Aufgabe der akademischen Institute. Im Mittelpunkt steht das forschende Lernen, das heisst, es wird mit den jeweils disziplin- spezifischen Methoden versucht, «der Wahrheit ein Stück näher zu kommen», unabhängig davon, ob die Ergebnisse praxisbezo- gen sind oder nicht. Nicht umsonst gibt es deshalb bei Medizin- studenten ein praktisches Jahr als Assistenzarzt oder das Refe- rendariat bei angehenden Lehrerinnen, welches Bestandteile der Ausbildung sind. Selbstverständlich ist die akademische Ausbil- dung für diverse Berufe notwendig. Keiner würde wohl zu einem Arzt gehen, der kein entsprechendes Studium vorweisen kann, oder zu einem Juristen, der nicht über diesen akademischen Wer- degang verfügt. Ein Bachelorabschluss ist dabei jedoch erst der Einstieg in eine wissenschaftlich orientierte Karriere. Ein Master- abschluss und oft auch eine folgende Promotion sind in diesen Fällen die anzustrebenden Ziele. Die Berufsbildung orientiert sich im Gegensatz dazu aus- schliesslich an der Umsetzung des Gelernten in die Praxis. Be- triebliche und schulische Ausbildungen ergänzen sich dement- sprechend. Es wird handlungsorientiertes Wissen vermittelt und dem Erlangen von beruflicher Erfahrung wird schon von Beginn der Ausbildung an grosse Bedeutung zugemessen. Bewegungsmedizin – Nr. 5 / März 2020 Berufsbild / Aus- und Weiterbildung / Bewegungs- und Gesundheitsförderung Falsche Signale? Die Modularisierung der universitären Ausbildung im Zuge der Bologna-Reform hatte zum Ziel, internationale Studienleistun- gen vergleichbar zu machen. Bachelor und Mastertitel lösten die bisherigen akademischen Diplomabschlüsse ab. Die Hochschul- zugangsberechtigungen wurden erweitert, sodass auch Personen ohne gymnasialen Abschluss über den zweiten Bildungsweg und durch Eignungstests sowie ausreichende Berufserfahrung die Möglichkeit einer akademischen Laufbahn erhielten. Die Digitalisierung ermöglichte dazu neue Lernwege. Das «blended learning», also ein zum grössten Teil über Online- Plattformen organisiertes, webbasiertes Studieren, verringerte die Anzahl von Präsenzphasen an der Hochschule massiv. Sonderformen wie die «dualen Studiengänge» entstanden, in denen betriebliche Ausbildung und akademisches Studium kombiniert werden. Es stellt sich die Frage, wie viel «akademische Ausbildung» im Sinne der oben genannten Ziele in diesen Misch- formen enthalten sein kann? Eine Ausbildungsform, die bran- chenübergreifend leider immer wieder von Arbeitgebern ausge- nutzt wird, denn der Anteil der betrieblichen Ausbildung untersteht keiner inhaltlichen Kontrolle. Die Studierenden können mit befristeten Arbeitsverträgen leicht als günstige Arbeitskräfte eingesetzt werden, da sie, um zum Studium zugelassen zu wer- den, einen Arbeitsplatz vorweisen müssen. Auch im Ausbildungsmarkt herrscht die freie Marktwirt- schaft. So hat die oben beschriebene Entwicklung dazu geführt, dass in den letzten Jahren immer mehr private Ausbildungs- in stitutionen auf den Markt gekommen sind und für immer mehr Berufszweige, welche vorher keine akademische Ausbil- dung hatten – und wofür auch keine Notwendigkeit bestand – Bachelor abschlüsse angeboten werden. Diese «Bachelorschwemme» erweckt den Eindruck, dass dieser Weg das Mass aller Dinge sei. Schweizerische Politiker be- obachten diese Entwicklung mit Sorge. So meinte FDP-Ständerat Joachim Eder in einem Interview: «Je mehr Leute einen Bachelor- abschluss machen, desto stärker schwinden Wert und Ansehen dieses Titels.» Im Extremfall drohten Zustände wie in Frankreich oder Spanien, wo die Hörsäle zwar voll seien, die Absolventen am Ende aber ohne Aussicht auf Beschäftigung dastünden. Bachelor für Berufsbildung? In unserem Nachbarland Deutschland liegt nun ein Gesetzesent- wurf vor, welcher die höhere Berufsbildung mit neuen Titeln auf- werten soll. Der sogenannte «Handwerksmeister», was die höchs- te berufliche Ausbildungsstufe in Deutschland darstellt, soll zukünftig den Titel «Bachelor Professional» tragen dürfen. Auch hierzulande lag vor fünf Jahren ein solcher Vorschlag vor, der aber keine Mehrheit fand, weil die Hochschulen die Verwässerung zwischen akademischen und beruflichen Titeln kritisierten. Nun liegt der Vorschlag dem Bundestag erneut vor, weil Befürworter beklagen, dass wer eine Lehre abgeschlossen habe, mit seinem Titel gegenüber den «sogenannten Studierten» aus Ländern wie Frankreich und Italien benachteiligt sei. Tatsächlich verfügen z. B. ausländische Pflegefachleute oder Handwerker vielerorts formell über einen akademischen Abschluss. Aus diesen politischen Bemühungen wird eins klar: Titel scheinen mehr zu zählen als die eigentliche Qualität der Ausbil- dung – und dies ist in erster Linie ein gesellschaftliches Problem. Wurde früher sehr genau darauf geachtet, an welcher Hochschu- le und bei welchem Professor man sein Studium absolvierte, um in Sachen Lehre und Forschung an vorderster Front zu sein, scheint dieses Bedürfnis zugunsten möglichst bedeutungsvoll klingender Abschlüsse mehr und mehr verdrängt zu werden. Unsere Branche braucht vor allen Dingen Praktiker, die ihre Fähigkeiten auf der Trainingsfläche umsetzen. 24Anforderungen der Gesundheits- und Fitnessbranche Unsere Branche braucht Praktiker! Erfolgreiche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Gesundheits- und Fitnessunternehmen ha- ben ein vertieftes Fachwissen und können dies durch ausserge- wöhnlich hohe soziale Kompetenzen vermitteln. Sie erzeugen «Sogkraft» durch erfolgreiches Coaching. Sie pflegen ein Netz- werk zur Medizin und gelten als zuverlässig, wenn es darum geht, Strategien umzusetzen. Unternehmer, die dies verstanden haben, wissen, dass solche Mitarbeiter sich enorm auszahlen, weil sie Kunden ans Unternehmen binden. Deshalb sind wir vom SFGV der Meinung, dass Personen, die die höchstwertvolle Arbeit mit den Kunden leisten, eine hohe berufliche Ausbildung mit viel Praxiserfahrung brauchen, eine akademische Ausbildung jedoch nicht unbedingt notwen- dig ist. Wir möchten deshalb unsere Mitglieder auffordern, mit uns diesen Weg noch intensiver zu gehen. Werden Sie Ausbil- dungsbetrieb, übernehmen Sie Ihre Lehrlinge und gehen Sie mit ihnen den Weg zum Spezialisten bzw. zum Experten Bewe- gungs- und Gesundheitsförderung in den höheren beruflichen Weiterbildungen. Lassen Sie sich nicht von Titeln und Ausbildungs - be zeichnungen blenden, sondern hinterfragen sie die ver mittelten Kompetenzen und Inhalte. Prüfen Sie ebenso die Institution und deren Dozenten, bevor Sie sich für eine Ausbildung entscheiden. ANZEIGE Fit für mehr SAFS ist das führende Bildungs- unternehmen für Bewegungs- und Gesundheitsförderung. Über den neben- oder haupt- beruflichen Einstieg machen wir die Absolventen fit für ein kompetentes Auftreten in der Fitness Branche. GESAMTAUSBILDUNGEN: • Fitness Trainer mit SAFS Fachausweis • SPEZIALIST Bewegungs- und Gesundheitsförderung mit eidg. Fachausweis • NEU:EXPERTE Bewegungs- und Gesundheitsförderung mit eidg. Diplom persönliche Beratung unter 0444045070 SAFS AG SWISS ACADEMY OF FITNESS & SPORTS ALBISRIEDERSTRASSE 226 8047 ZÜRICH WWW.SAFS.COMBewegungsmedizin – Nr. 5 / März 2020 Berufsbild / Aus- und Weiterbildung / Bewegungs- und Gesundheitsförderung Bereits zum zweiten Mal haben wir den Prüfungsprozess mit dem «neuen» Fachausweis durchgeführt. Dieses Mal durften wir auch zwei Kandidatinnen der Fachrichtung «Körper- und Bewegungsschulung» begrüssen. Sie hatten sich auf Themen des Gruppenunterrichts und der Organisation eines Bewe gungs - centers, das auf Gruppenkurse spezialisiert ist, vorbereitet. Als Prüfungsleiterin bin ich sehr dankbar, dass wir diese Herausforderung gut meistern konnten, denn parallel waren auch noch Repetentenprü- fungen des alten Fachausweises mit in der Organisation. Von Irene Berger Konkret bedeutete das, dass wir drei verschiedene Prüfungen in einem Zeitfenster durchzuführen hatten. Dies erforderte eine rei- bungslose Organisation, denn «Pleiten, Pech und Pannen» sind an einer Berufsprüfung tabu. Überarbeitung der ersten Fachausweisprüfung Nach der ersten Durchführung der «neuen» Prüfung haben wir die Schwachpunkte dieser Prüfung aufdecken und in der Vorberei- tungsphase auf die Novemberprüfung ausmerzen können. Mit- hilfe von Barbara Vogt von der eidgenössischen Hochschule für Berufsbildung und Christian Bangerter, dem Hauptautor dieser Novemberprüfung, haben wir noch einmal die Beurteilungskrite- rien und Darstellungen der Fachrichtung «Fitness- und Gesund- heitstraining» überarbeitet. Zudem wurden alle schriftlichen Minicases und Rollenspiele neu erstellt. Gleichzeitig hat die Auto- rinnengruppe der Fachrichtung «Körper- und Bewegungsschu- lung» ihre erste Pilotprüfung geschrieben – insgesamt eine sehr arbeitsintensive Zeit. Expertenteam Die Qualitätssicherungskommission (QSK) hat – um eventuelle Befangenheiten auszuschliessen – entschieden, dass Dozenten, welche in den Modulen des Spezialisten unterrichten, nicht an der zentralen Abschlussprüfung als Prüfungsexperten eingesetzt werden dürfen. Der Grundsatz «wer lehrt, prüft nicht» ist auch in anderen Branchen üblich. Wir sind nun daran, das Expertenteam weiter aufzubauen. Ich bin mit dieser Entwicklung sehr zufrieden, denn wir haben bis jetzt durchs Band sehr motivierte, kompeten- te und zuverlässige Experten gefunden, die sich mit allen Kräften eingesetzt haben, um eine faire und qualitativ hochstehende Prüfung durchführen zu können. So war es auch für alle selbst- verständlich, dass wir im Vorfeld noch einmal ein professionelles Coaching der EHB besuchten. Durchführung der Prüfung Tag 1 Es war ein düsterer Novembermorgen, als sich die Kandi- dat*innen im 1. Stock des Stade de Suisse an ihre Einzelpulte setzten und die Prüfungsaufgaben entgegennahmen. Die Stim- mung war ruhig und konzentriert. André Moser und mir war so- fort klar, dass wir eine sehr gut vorbereitete Gruppe vor uns hat- ten. Die Cases verlangten vertieftes Fachwissen sowie die Verknüpfung von Theorie und praktischer Umsetzung. Unser Ein- druck hat uns nicht getäuscht. Es entstanden zum Teil richtige «Feuerwerke» auf den Papieren. Eidgenössische Prüfungen als Spezialist/in Bewegungs- und Gesundheitsförderung Das Team der Prüfungsexperten für den eidgenössischen Fachausweis 26ANZEIGE Jetzt in Basel und Zürich! Mehr Infos auf hws.ch Qualifizieren Sie sich in Ihrem Berufsfeld! › Experte/Expertin Bewe- gungs-und Gesundheits- förderung mit eidg. Diplom › Spezialist/-in Bewegungs- und Gesundheitsförderung mit eidg. FA › Trainer/-in Bewegungs- und Gesundheitsförderung mit Branchenzertifikat › Fitness- und Bewegungs- trainer /-in Teilnehmende: 16 Männer, 12 Frauen Bestanden: 27 Nicht bestanden: 3 Durchschnittliche Note: 5.0 Im praktischen Teil, der im Fitnesscenter «Arena» absolviert wurde, arbeiteten die Kandidat*innen mit den zuständigen Exper- ten an den Geräten und gleichzeitig unterrichteten die Kandida- tinnen der Fachrichtung «Körper- und Bewegungsschulung» eine Gruppe. Auch hier wurden die Kandidat*innen mit Fallbeispielen auf hohem Niveau konfrontiert. Dabei wurden der fachliche Hin- tergrund (Training, Anatomie, Bewegungslehre, Krankheitsbilder), die pädagogische Fähigkeit sowie die Sozialkompetenz geprüft. Nicht zuletzt waren bei dieser praktischen Prüfung Flexibilität und Kreativität gefragt. Ein herzlicher Dank geht an die lieben Damen aus der Um- gebung von Bern, die sich als Schauspielerinnen bei den Grup- penkursen zur Verfügung gestellt haben. Tag 2 Der zweite Tag war den mündlichen Prüfungen gewidmet. Diese dauerten je eine Stunde mit zwei Fallbeispielen und einem Rollenspiel. Alle Experten waren sehr gespannt auf den Einsatz der überarbeiteten Bewertungskriterien. Die Durchführung und das Handling verliefen reibungslos, die Kandidat*innen konnten ihr Wissen und Können abrufen und präsentieren, und etliche Ex- perten kamen auch hier in den Genuss von fachlichen und rheto- rischen Meisterleistungen. Tag 3 Das Korrigieren der schriftlichen Prüfungen war an- spruchsvoller als früher. Da es keine Multiple-Choice-Fragen mehr gibt, verlangte die Korrektur ein grosses Knowhow von den Experten, damit in Verbindung mit den Musterlösungsschlüsseln gerechtfertigte Punktzahlen vergeben werden konnten. Deshalb ist ein fortwährender Austausch sehr wichtig; zum Teil haben mehrere Experten an einer Prüfung korrigiert. Mein Bestreben als Prüfungsleiterin ist es, dass wir eine Prü- fung mit hoher Qualität haben und für die Branche die Verantwor- tung für fähige und kompetente Berufsspezialisten übernehmen. Besten Dank allen, die zum Gelingen beigetragen haben. 20. Januar 2020, Irene BergerBewegungsmedizin – Nr. 5 / März 2020 Unsere zukünftigen Kadermitarbeiter – mit Volldampf in die 20er! Berufsbild / Aus- und Weiterbildung / Bewegungs- und Gesundheitsförderung Um diesem Bedürfnis gerecht zu wer- den, braucht die Branche immer mehr gut ausgebildete Mitarbeiter, die unseren Beruf «von der Pike auf» gelernt haben und das nötige Know-how mitbringen. Vorbei sind die Zeiten, in denen man mit einem Wochenkurs zum sogenannten Personal Trainer ausgebildet wurde. Staatliche Abschlüsse mit mehrjähriger Ausbildung, wie zum Beispiel dem EFZ, dem Spezialisten oder sogar dem Experten Bewegungs- und Ge- sundheitsförderung sind die Zukunft. Ebenso ist eine Karrierepla- nung unabdingbare Voraussetzung, die besten Mitarbeiter in unse- rer Branche halten zu können. Gerne möchten wir heute jemanden persönlich vorstellen, der sich entschlossen hat, in unserer Branche diesen Karriereweg zu gehen. Anya Aubert ist eine Fachperson, die am ersten Lehr- gang des EFZ teilgenommen und im Jahr 2015 als Rangbeste ab- geschlossen hat. Wir sind davon überzeugt, dass sie sich zu einer der Lead-Personen in unserer Branche entwickeln wird. Claude: Liebe Anya, du bist im ersten Lehrgang zum EFZ dabei gewesen. Erzähl uns doch einmal, wie du auf die Idee gekommen bist, in unserer Branche eine Berufslehre zu absolvieren? Anya: Als ich noch in der Grundschule war, begleitete ich meine Mutter oft zum Training ins Fitnessstudio und zu ihrem Personal Trainer, der damals zu einem Vorbild für mich wurde. Seine Arbeit hat mich sehr angesprochen. Ich besuchte schon vor der Lehre Die Fitness- und Gesundheitsbranche hat Zukunft. Sie expandiert mit einer enormen Geschwindigkeit, und gerade die Gesundheitsprävention und das Coaching eines gesunden Lebensstils haben sich von einem anfänglichen Hype zu einem echten Bedürfnis in der Bevölkerung gefestigt. Claude Ammann im Interview mit Anya Aubert Anya Aubert 28Bewegungsmedizin – Nr. 5 / März 2020 2929 Workshops und Events, die mein Interesse an dieser Branche ge- weckt haben. Ein Beruf mit viel Menschenkontakt war mir wich- tig. Auf der Suche nach einer Lehre bin ich dann auf Fachfrau/- mann für Bewegungs- und Gesundheitsförderung gestossen. Was waren für dich während der Berufslehre die grössten Stolpersteine bzw. womit hattest du am meisten zu kämpfen? Da mein Jahrgang der erste war, der diese Berufslehre absolvier- te, war natürlich alles noch in einem Reifeprozess. Es gab sicher einige Dinge, die man noch verbessern musste, aber das ist ja klar, wenn eine komplett neue Berufslehre entsteht. Du hast deine Berufslehre als Landesbeste in deinem Jahrgang abgeschlossen. Was ist dein Geheimnis, dass du so gut abgeschlossen hast? Ich glaube, wenn man sich wirklich für etwas interessiert und eine Leidenschaft dafür hat, dann saugt man alles Wissen auf wie ein Schwamm. Mein Betrieb war mir eine grosse Stütze und ich konnte vieles von meiner Berufsbildnerin lernen. Nach deiner Lehre hast du dich für die Swiss Skills bewor- ben. Was waren deine Beweggründe dafür? Ich finde es genial, dass sich unsere Branche dort präsentieren konnte. Ein Teil davon zu sein und vor allem wieder Neues zu lernen, war mein Hauptgrund mich zu bewerben. Nur an neuen Herausforderungen kann man wachsen. Im Nachhinein betrachtet, was haben dir die Swiss Skills gebracht? Würdest du dich heute wieder dazu anmelden? Sofort! Die Swiss Skills waren eine sehr schöne Erfahrung. Man konnte sich mit anderen austauschen, neue Leute aus dem Be- rufsfeld kennenlernen und sich selbst beweisen. So konnten wir nach aussen zeigen, was hinter dieser Berufslehre alles steckt und was sie beinhaltet. Du bist ja seit einem Jahr auch als «ÜK-Referentin» für die Ausbildung der Lernenden verantwortlich. Weshalb engagierst du dich in diesem Bereich? «Wenn du etwas meistern willst, unterrichte es.» Diese Aussage von Yogi Bhajan hat mich schon immer begeistert. Es ist schön zu sehen, wie interessiert die jungen Berufsleute sind. Ich bin dank- bar, mein Wissen auch weiter geben zu können. Das Unterrichten Meilensteine von Anya Aubert 2009–2012 Sekundarschule Urtenen-Schönbühl 2012–2015 EFZ Fachfrau Bewegungs- und Gesundheits- förderung in Langenthal im Active Gym 33 (Abschlussnote: 5.6) 2016 Sport-Animationsleiterin in Giverola / ESP 2016–2020 Bereichsleiterin Fitness Active Gym 33, Langenthal 2018 Teilnahme Swiss Skills 2018 (Bronzemedaillengewinnerin) 2018 Beginn ÜK-Referentin EFZ, Themenbereich: Testing 2020 Beginn Auditorin Lehrbetrieb des Jahres SFGV Zukunft Yoga Teacher Training Beginn Spezialistin Bewegung- und Gesundheitsförderung macht mir eine Riesenfreude. Ausserdem ist unglaublich, welchen Wandel die Branche in den letzten Jahren durchgemacht hat, und wie viel an Qualität im ganzen Bildungssegment erarbeitet wor- den ist. Nun geht es ja auch langsam darum, deine weitere Karrie- replanung zu starten. Wo siehst du dich in den nächsten 5 bis 10 Jahren? Was sind deine nächsten Meilensteine? Ich bin ein wissensdurstiger Mensch und möchte natürlich noch selbst ganz viel lernen und mich weiterbilden, das heisst, ich wer- de mich in der Zukunft für den Spezialisten anmelden. Es gibt aber noch so viele Ausbildungen wie z. B. ein vertieftes Yoga Tea- cher Training, das ich noch vor mir habe, und das viel Zeit in An- spruch nimmt. Vielleicht zieht es mich in einigen Jahren auch noch einmal für einen Kurzaufenthalt ins Ausland. Zum Schluss – wenn du einen Wunsch für unsere Branche frei hättest, welcher wäre das? Dass wir innerhalb der Branche einen noch grösseren Zusam- menhalt erreichen, schliesslich verfolgen wir alle dasselbe Ziel. Next >