< PreviousBewegungsmedizin – Nr. 11 / Dezember 2021 Fachliche Informationen Bewegungs- und Gesundheitsförderung Statik des Oberschenkels Durch die Bauweise des Femur mit seinem nach medial abgewin- kelten Schenkelhals liegt die Traglinie des Beines medial vom Fe- murschaft. Unter der Traglinie versteht man die Gerade, die senk- recht zum Boden Hüftgelenk, Kniegelenk und Sprunggelenke des Fusses verbindet. Sie entspricht also nicht der Längsachse des Femurschaftes, sondern sie tritt in diesen erst wieder auf Höhe des Kniegelenks ein. Dadurch ergeben sich am Femur Biegebean- spruchungen, die nach aussen gerichtet sind, ähnlich wie bei ei- nem gebogenen Stab, der eine vertikale Druckbelastung erfährt. Da sich die Knochen als lebendes Gewebe durch Formverände- rung an diese körperlastbedingten Kräfte anpassen würden, müssen nach innen wirkende Kräfte entgegengesetzt werden. Dabei spielen der M. tensor fasciae latae und die Adduktoren- gruppe eine funktionell wichtige Rolle. Da der M. tensor fasiae latae den aussen am Femur entlangziehenden Tractus iliotibialis spannt, drückt dieser auf seiner gesamten Länge gegen den Oberschenkelschaft. Ergänzend übt die gesamte Adduktoren- gruppe eine nach innen gerichtete Zugkraft aus. Nachfolgend sind die Beschwerdebilder des Hüftgelenks beschrieben. Ich möchte an dieser Stelle nochmals erwähnen, dass wir als Gesundheitsexperten in der Fitnessbranche keine Diagnosen stellen können und dürfen. Nichtsdestotrotz müssen wir aber die Beschwerdebilder verstehen, um das Training diffe- renziert gestalten zu können. Wir sollten auch Kenntnis darüber haben, wo eventuelle Ursachen dieser Erkrankungen liegen kön- nen, damit wir auch präventiv beraten können. Sehnen- und Schleimbeutelentzündungen an der Hüfte, schnappende Hüfte Die Beschwerden treten an der Aussenseite des Oberschenkels auf und betreffen die Sehnen und meist in Kombination auch die Schleimbeutel am Trochanter major (Trochantertendinose und Bursitis trochanterica). Ursache ist in der Regel eine mechanische Reizung in Folge von Überbelastung, unterschiedlicher Beinlänge oder einem künstlichen Hüftgelenk. Wenn die entzündungsbedingte Schwellung den normalen Gleitvorgang zwischen Trochanter major, Tractus iliotibilalis und Schleimbeutel stört, resultiert daraus manchmal ein spürbares, eventuell schmerzhaftes «Schnappen» des Sehnenbands über den grossen Rollhügel, das als «schnappende Hüfte» bezeichnet wird. Hüftimpingement Ist die Beweglichkeit des Hüftgelenks durch eine Fehlbildung ge- stört und dessen Bewegungsspielraum dadurch eingeschränkt, spricht man von einem Hüftimpingement. Es bezeichnet die un- günstige mechanische Form der Hüfte, die ein Anschlagen oder Anstehen des Kopfes und des Schenkelhalses gegen die Pfanne verursacht. Einerseits kann der Hüftkopf knöcherne Anlagerun- gen am Rand aufweisen, sodass er seine runde Form verliert. Dies führt zu einem sogenannten Cam-Impingement . Andererseits kann auch die Gelenkpfanne zu tief oder ungünstig verdreht sein, sodass sie den Hüftkopf zu stark umfasst. Dies führt zu einem sogenannten Pincer-Impingement . Hüftimpingement gesundes HüftgelenkMixed Femoroacetabular Impingement (FAI) Pincer- Impingement Mixed- Impingement Cam- Impingement Innen- rotation und Beugung Innen- rotation und Beugung 10ANZEIGE normales HüftgelenkHüftdysplasie Hüftdysplasie Am häufigsten liegt eine Kombination aus beiden Varian- ten vor. Die beschriebenen Formveränderungen führen dazu, dass der Übergang von Hüftkopf zu Schenkelhals an die Gelenk- pfanne und das um die Pfanne herumlaufende Labrum (Gelenk- lippe) anschlägt. Je häufiger es zu einem solchen Anschlagen kommt und je höher die Geschwindigkeit und die Krafteinwir- kung dabei sind, desto früher werden der Gelenkknorpel und/oder das Labrum beschädigt. Dabei entzündet sich das Gelenk und es kommt zu Schmerzen. Auf Dauer kann ein Hüftimpingement zu einer Arthrose führen. Hüftluxation und Hüftdysplasie Die Hüftluxation ist das Ausrenken bzw. Verrenken des Hüftge- lenks. Sie tritt bei hüftgesunden Menschen im mittleren Lebens- alter nur nach Unfällen mit hoher Krafteinwirkung auf. In höhe- rem Alter bricht bei einem Unfall eher der Schenkelhals. Die Hüftdysplasie ist eine angeborene Form der Fehlstel- lung, bei der sich der Kopf ausserhalb der Pfanne befindet durch eine Fehlanlage der Gelenkpfanne (zu steil oder zu klein). Diese angeborene Form führt im Erwachsenenalter zu Arthrose, wenn sie nicht frühzeitig erkannt und behandelt worden ist. SENSOPRO JETZT AUCH FÜR ZUHAUSE. www.sensopro.swiss zu flache Hüftgelenks- pfanneBewegungsmedizin – Nr. 11 / Dezember 2021 Fachliche Informationen Bewegungs- und Gesundheitsförderung Coxarthrose ist die Sammelbezeichnung für degenerati- ve Veränderungen des Hüftgelenks mit schmerzhafter Funkti- onsverminderung. Der Knorpel trägt dazu bei, die Reibung zwi- schen dem Hüftkopf des Oberschenkelknochens und der Hüftpfanne des Beckens zu vermindern. Durch den aufrechten Gang ist er vor allem im oberen und mittleren Teil des Hüftge- lenks stark belastet. Primäre Coxarthrosen machen ca. ⅓ aller Fälle aus; hier ist die Ursache unklar, aber die neueren Ursa- chenmodelle gehen von einer Kombination von zu hohem Kör- pergewicht und kleineren Passungenauigkeiten zwischen Hüft- kopf und Hüftgelenkspfanne (Inkongruenzen) aus. Zudem wird die primäre Coxarthrose noch durch Sport- oder Arbeitsüber- belastung begünstigt. Die betroffenen Personen sind bei Krank- heitsbeginn meist über 50 Jahre alt. Bei den übrigen ⅔ handelt es sich um s ekundäre Coxar- throsen als Folge von angeborener Hüftgelenksdysplasie, von Beckenschiefstand oder Beckenverringung, bakterieller Hüftge- lenksentzündung, rheumatischer Erkrankung, Trauma oder Mor- bus Perthes (Kinderkrankheit, die sich durch eine Durchblutungs- störung und durch beidseitig auftretende, aseptische Nekrose von Knochengewebe im Hüftkopf auszeichnet). Auch Fehlstellun- gen des Schenkelhalses (Coxa valga = zu grosser Schenkelhals/ Schaft/Winkel, Coxa vara = zu kleiner Schenkelhals/Schaft/Win- kel) können zu vorzeitigem Verschleiss der Hüfte führen. Eine ex- akte Differentialdiagnose durch einen Facharzt ist also sehr wichtig, um das weitere Vorgehen in Training und Therapie zu konzipieren. Chronische Entzündungen im Hüftgelenk beschleunigen den Prozess der Arthrose. Die Elastizität der Gelenkkapsel lässt nach, diese vermindert wiederum das Bewegungsausmass des Gelenks. Ist der Knorpel durch Verschleiss und chronische Ent- zündung ausgedünnt, kommt es schliesslich zum direkten Kon- takt der darunterliegenden Knochen. Wie bei der Heilung eines Knochenbruchs führt dies langfristig zu harten knöchernen Ver- bindungen der Gelenkpartner und damit zur Versteifung des Gelenks. Symptome der Coxarthrose Betroffene Personen klagen häufig überzunehmende Schmerzen in der Leisten-, Trochanter- und Gesässregion sowie über eine Bewegungseinschränkung. Die Innenrotation ist früh vermindert. Besonders beim Treppenaufsteigen strahlen die Schmerzen in die Oberschenkel und Knieregion aus. Hinzu kommen häufig Schmer- zen im LWS-Bereich, weil die Patienten auf die verminderte Beu- gung im Hüftgelenk mit einer verstärkten Lordose reagieren. Hüftgelenksendoprothese (Künstliches Hüftgelenk) Die Hüftgelenksendoprothese, kurz HEP , ist eine Endoprothese für den Ersatz des natürlichen Hüftgelenks. Man unterscheidet zwischen der Totalendoprothese (Hüft-TEP), also dem Ersatz von Gelenkkopf und Gelenkpfanne und der Hemiendoprothese (HEP), also dem alleinigen Ersatz des Gelenkkopfs. Zudem wird nach der Art der Verankerung unterschieden. Kommen wir nun zur Umsetzung dieser Erkenntnisse in die Trainingspraxis. Künstliche Hüftgelenke 12Starke Jobs für eine starke Branche Der SFGV hat eine weitere Dienstleistung lanciert. Eine offene Jobplattform, welche von Stellensuchenden und Stellenanbietern der Fitness- und Gesundheits- center-Branche genutzt werden kann. Zu finden, auf www.jobs-sfgv.ch. Für alle SFGV Mitglieder steht diese Plattform kostenfrei zur Verfügung. Über ein spezielles Login lassen sich die Daten aufschalten. Nicht-Mitglieder können die Plattform eben- falls nutzen, allerdings gegen eine Gebühr. Der Aspekt der Mindestlohnempfehlung ist ein integrierter Bestandteil der SFGV-Jobplattform. Ein Pluspunkt für Anbie- ter und eine Orientierung für Stellensuchende. Auch auf den Einbezug offener Lehrstellen wurde geachtet. Arbeitgeber können sich als Lehrbetrieb eintragen. Für Stellensuchende wurde ein separates Log-in erstellt. So kann mit der Schaltung einer Bewerbung entschieden wer- den, ob diese der Öffentlichkeit zugänglich, oder nur für an- gemeldete Arbeitgeber einsehbar ist. Ein weiteres Highlight ist auch der abonnierbare Jobmail- Service. Dieser verschickt Stellenangebote, welche den Suchkriterien entsprechen, automatisch per E-Mail. Schweizerischer Fitness- und Gesundheits-Center Verband CH-3000 Bern Telefon 0848 893 802 www.sfgv.ch E-Mail info@sfgv.ch Jetzt testen ANZEIGEBewegungsmedizin – Nr. 11 / Dezember 2021 Fachliche Informationen Bewegungs- und Gesundheitsförderung Eine Arthrose ist letztlich immer die Folge eines Missverhältnisses zwischen BELASTUNG und BELASTBARKEIT eines Gelenks. Die Belastbarkeit kann durch die im vorherigen Artikel erwähnten Beschwerden vermindert sein. Allerdings ist eine dauerhafte Unterforderung genauso problematisch, weil sich die akti- ven und passiven Strukturen des Hüftgelenks durch die Minderbelastung ab- schwächen und sich so die Belastbarkeit wiederum verringert. Von André Tummer Das Verhältnis von Belastung und Belastbarkeit eines Gelenks gilt nicht nur für den Leistungssport. Umsetzung in die Praxis: Krafttraining bei Hüftgelenkbeschwerden 14Bewegungsmedizin – Nr. 11 / Dezember 2021 Wir sollten als Erstes einen Eindruck darüber gewinnen, wie hoch die Kräfte sind, die auf die Hüftgelenke wirken. Im beidbeinigen Stand lastet das Oberkörpergewicht auf den Gelenken, was etwa ⅔ des Gesamtkörpergewichtes aus- macht. Im Einbeinstand ist es bereits das Doppelte des Oberkör- pergewichts. In Bewegung kommen noch Beschleunigungs- bzw. Abbremskräfte dazu. Messungen mit Druckmessplatten ergaben dabei folgende Werte: Normales Gehen: 4-faches des Körpergewichts Schnelles Gehen: 6- bis 7-faches Körpergewicht Laufen (10 km/h): 8- bis 10-faches Körpergewicht Sprint: 10- bis 12-faches Körpergewicht Sprung > 13-faches Körpergewicht Es ist also offensichtlich, dass Sportarten mit hohen Brems- und Beschleunigungskräften und hohe Kraftspitzen nicht unbedingt sinnvoll sind bei Hüftgelenksbeschwerden und dass darüber hin- aus das Körpergewicht eine grosse Rolle spielt. Als Nächstes müssen wir uns bewusst sein, dass jedes Beschwer- debild seine individuelle Ausprägung hat. Deshalb gibt es keine Standardprogramme. Unsere Fachleute müssen in der Lage sein, aufgrund der Reaktion des Kunden bei einer Bewegung die Übun- gen entsprechend anzupassen. Trotzdem gibt es einige Grund- überlegungen, die ich hier darstellen möchte. In der Trainingspraxis ist es von entscheidender Bedeutung, dass alle 6 Bewegungsrichtungen des Hüftgelenks im Trainings- plan enthalten sind: – Hüftstreckung / Hüftbeugung – Adduktion / Abduktion – Innenrotation / Aussenrotation Diese Bewegungen müssen in unterschiedlichen Winkeln statt- finden, weil diverse Muskeln in variierenden Gelenkstellungen ihre Bewegungsfunktion ändern. Wie im ersten Artikel erwähnt, werden z. B. bei gebeugtem Hüftgelenk alle Aussenrotatoren auch zu Abduktoren, nicht jedoch bei gestrecktem Hüftgelenk. Abduktion bei gebeugtem Hüftgelenk Abduktion bei gestreckter Hüfte und Fixierung oberhalb des Knies 15Bewegungsmedizin – Nr. 11 / Dezember 2021 Fachliche Informationen Bewegungs- und Gesundheitsförderung Soweit es schmerzfrei möglich ist, sollte im anatomisch vollstän- digen ROM* belastet werden. Nicht nur, weil eine Kraftentwick- lung in jedem Gelenkwinkel notwendig ist, sondern auch weil die passiven Strukturen wie z. B. die Gelenkknorpel, gleichmässig belastet und entwickelt werden. Hier noch die Amplituden aller 3 Freiheitsgrade, wobei die «0» für die Neutralstellung steht: Streckung / Beugung: 10 – 0 – 12 Abspreizen / Anführen: 45 – 0 – 30 Aussendrehung / Innendrehung: 50 – 0 – 40 Bei einer Abduktion mit gestrecktem Hüftgelenk spielt die Auflage- fläche des Polsters der Maschine oder die Schlinge des Kabelzugs usw. eine grosse Rolle. Ist dieser Kontakt oberhalb des Knies, wer- den Gluteaus medius und Gluteaus minimus die Abspreizbewe- gung ausführen. Ist der Kontakt unterhalb vom Knie, wird zusätz- lich der Tractus tibials miteinbezogen. Ich hatte bereits erwähnt, dass dieser der Biegebeanspruchung des Femur entgegenwirkt. Der kräftigste Hüftstrecker ist der Gluteaus maximus. Eine gute «Gesässmaschine», bei der das Becken durch die Auflage fi- xiert ist, sollte hier die erste Wahl sein. Die Kraftentwicklung des Gluteaus ist sehr hoch. Deshalb sind freistehende Übungen am Kabelzug o. Ä. zur Kraftsteigerung schwierig. Bei höherer Last wird das Becken weggedreht, weil die der Rotationskraft entge- genwirkenden Muskelzüge deutlich schwächer sind als der Glute- aus maximus. Die Hüftstreckung an einer Beinpresse würde ich bei Hüft- gelenksproblemen stets einbeinig ausführen, um Kompensatio- nen über die «gesunde» Seite zu vermeiden. Eine gute Kontrolle der Beinachse ist dabei erforderlich, sodass eine Innenrotation im Hüftgelenk vermieden wird. Der Nachteil einer Beinpresse liegt allerdings darin, dass keine vollständige Hüftstreckung erreicht werden kann. *Range of Motion = Bewegungsamplitude eines Gelenks in Abhängigkeit des beanspruchten Muskels während einer Trainingsübung Schlechte Übung: die Hüftrotatoren können auf der Standbeinseite das Becken nicht fixieren, weil die Kraft des Gluteaus auf der Spielbeinseite viel höher ist. Als Folge dreht das Becken weg. Einbeinige Ausführung ist funktioneller als beidbeinige, allerdings fehlt gerätebedingt die komplette Hüftstreckung. Obwohl das Hüftgelenk eine hohe Bandsicherung hat und auch die knöcherne Stabilisierung im Vergleich zu anderen Ge- lenken hoch ist, muss aufgrund der oben erwähnten wirkenden Kräfte auch die muskuläre Sicherung trainiert werden. Die Hüft- rotatoren ziehen, genau wie die Rotatorenmanschette im Schul- tergelenk, den Hüftgelenkkopf in die Pfanne. Auch der Iliopoas 16Bewegungsmedizin – Nr. 11 / Dezember 2021 17 Hüftflexion liegend Aussenrotation liegend bei gebeugter HüfteInnenrotation bei gestreckter Hüfte zieht das Hüftgelenk nach oben in die Pfanne. Bei gebeugtem Hüftgelenk fixiert der der Psoas den Hüftkopf. Darum sind auch Übungen zur Hüftflexion, z. B. stehend oder liegend am Kabelzug, eine sinnvolle Ergänzung. Literatur Schäffler A. (Hrsg.): Gesundheit heute. Trias Verlag Stuttgart 2014. Gottlob, A.: Differenziertes Krafttraining mit Schwerpunkt Wirbelsäule. Urban Fischer Verlag, 3. Auflage 2009 Peterson, L., Renström, P.: Verletzungen im Sport. Deutscher Ärzteverlag Köln, 2. Auflage 1993 Valerius, K. P. et al: Das Muskelbuch. Anatomie, Untersuchung, Bewegung. KVM Medizinverlag, 4. Auflage 2009 Weineck, J.: Sportbiologie. Spitta Verlag & Co. KG, 9. Auflage 2004Bewegungsmedizin – Nr. 11 / Dezember 2021 Derzeit werden noch die softwarespezifischen Schnittstellen durch die IT-Spezialisten des BfU und des SFGV erarbeitet. Eine Anmeldung zur Zertifizierung ist jedoch ab sofort möglich. Anfang Januar werden wir alle SFGV-Mitglieder nochmals in einem ausführlichen Brief über diese neue Kooperation infor- mieren und ein entsprechendes Anmeldeformular beilegen. Die Zertifizierung erfolgt über den Fitness-Guide und überprüft, ob die vorgegebenen Trainingskriterien für «sicherge- hen.ch» erfüllt sind (siehe Tabelle). Wir haben diese für das Eins- zu-eins-Training und für das Gruppentraining im Fitnesscenter gemeinsam mit der BfU erarbeitet. Für die Zertifizierung entste- hen Ihnen keine zusätzlichen Kosten. Nach erfolgter Zertifizierung erhält das Center ein Login, das den Eintrag des Centers mit seinem Angebot auf der Home- page «sichergehen.ch» ermöglicht. Interessierte Personen können dann über einen Standort- filter zu Ihrem Center gelangen. Neben dem direkten Link zu Ihrer Homepage können Sie auf der Homepage von «sichergehen.ch» auf weitere wichtige Attribute Ihres Centers hinweisen. Das Label «sichergehen.ch» bringt Ihnen nur Vorteile: Sie können neue Kundschaft gewinnen, steigern Ihr Image in der Gesundheitsförderung und festigen Ihre Positionierung. Wozu also noch abwarten? Alle SFGV-Mitglieder, die mitmachen wol- len, können sich bereits jetzt beim SFGV melden. Für eine An- meldung oder für weitere Fragen wenden Sie sich bitte direkt an: a.tummer@sfgv.ch . SFGV ist Kooperationspartner von sichergehen.ch – agil und stabil durchs Leben Erfolgreiche Umsetzung der SFGV-Tools Wie auf dem Branchentag und in der letzten Ausgabe unseres Magazins haben wir bereits darauf hingewiesen, dass der SFGV nun Kooperationspart - ner des Programms «sicher gehen.ch» ist. In der Zwischenzeit haben weitere Detailarbeiten zwischen der BfU und dem SFGV stattgefunden. Eine Anmel - dung ist ab sofort beim SFGV möglich. Von André Tummer 18Bewegungsmedizin – Nr. 11 / Dezember 2021 Abb. 1: Trainingskriterien von «sichergehen.ch» Trainingskriterien 1. Das Krafttraining fokussiert auf die unteren Extremitäten und den Rumpf. Wenn möglich wird auch Schnellkrafttraining miteinbezogen. 2. Gleichgewichtstraining beinhaltet sowohl statisches als auch dynamisches Gleichgewicht. 3. Das Training enthält Dual- und Multitask-Übungen. 4. Die Übungen werden den Teilnehmenden (TN) individuell angepasst, um Unter- resp. Überfor derung zu vermeiden. 5. Wenn immer möglich gehen die TN in jeder Lektion auf den Boden und stehen wieder auf. Falls nötig erhalten sie Unterstützung oder Haltehilfen. 6. Die Übungen werden in einen Bezug zum Alltag der TN gestellt. 7. Mindestens der Timed-Up-and-Go-Test (TUG) wird in regelmässigen Abständen durchgeführt und dokumentiert. Optimal ist die Durchführung des TUG und des Chair-Stand-Tests. Die Tests sind für die TN freiwillig. 8. Die TN erhalten Informationen über die Wichtigkeit und Regelmässigkeit eines sinnvollen Trainings zur Erhaltung resp. Verbesserung der Kraft- und Gleichgewichtsfähigkeit. Die Abgabe eines Heimprogramms und eines Trainingstagebuchs wird empfohlen. 19Next >