Bewegungsmedizin – Nr. 8 / Dezember 2020 Blutdruck: Blutdruckregulation und Trainings mass nahmen bei Blutdruck- regulationsstörungen Dienstleistung: Das «Herz Bistro» im Gesundheitzentrum Dy Fit Vorschau: BranchenTag 2021 SFGV – Aktuell Maskenpflicht im Training: Sinn oder Unsinn? Bewegungs- und Gesundheitsförderung Nr. 8 – Dezember 2020 BEWEGUNGSMEDIZIN SFGV: Jetzt Mitglied werden! www.sfgv.ch/home/formulareBIOCIRCUIT ist das erste Trainingssystem, das dank BIODRIVE, einem patentierten intelligenten Antrieb, ein individuell zugeschnittenes, sicheres und effektives Workout mit Anleitung bietet. 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Bluthochdruck 12 Erfolgreiche Umsetzung der SFGV-Tools Erfolgreicher Einsatz der Medikamentenschachtel im Daytona Gesundheitszentrum 16 Fitness-Guide 18 Berufsbild: Aus- und Weiterbildung / Bewegungs- und Gesundheitsförderung Experte Bewegung- und Gesundheitsförderung mit eidg. Diplom 20 Qualität im Trainingsprozess – am Anfang steht der Test 22 Entwicklung zum Dienstleister Bewegungs- und Gesundheitsförderung Das «Herz Bistro» im Gesundheitszentrum Dy-Fit in Münchenstein 28 SFGV – Aktuell BranchenTag 2021 «The Big One» – auf zu neuen Ufern! 30 Berufsprüfung zum eidg. Fachausweis erstmals mit Kandidaten aus der französischen Schweiz 32 «Allianz Bewegung, Sport, Gesundheit» und der SFGV 34 Maskenpflicht beim Training: Sinn oder Unsinn? 36 On the road again … Warum ein Verbandspräsident seine Mitglieder persönlich besucht 40 Fit-News «Erfolgreich durch strategische Positionierung» – das neue Buch für Unternehmer und Führungskräfte 42 Die Seiten unserer Partner Technogym führt die Digital Fitness Revolution an 44 Ganz persönlich Interview mit Michele Goi und Marvin Pfründer vom «Fitalis Fitness und Wellness Center» in Bern 48 Herzlich willkommen als Mitglied im SFGV! Neue Mitglieder 50 Swiss Fitness Solutions Gesundheitsmedizin Die Umsetzung unseres Kundenmagazins «GESUND & FIT» ist gesichert 53MILON Q ZIELGERICHTETESTRAINING MITMOTIVATIONSFAKTOR HARDWARE INNOVATIONAUS TRADITION JAHRE MILON GEMEINSAM ERFOLGREICH Vereinbaren Sie Ihren persönlichen Beratungstermin unter +41 (0) 41 780 39 00 suisse@milon.com ------- www.milon.ch ANZEIGEBewegungsmedizin – Nr. 8 / Dezember 2020 Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu. Ein Jahr, welches wir wahrscheinlich alle lieber im Kalender übersprungen hätten. Wer hätte zu Beginn des Jahres gedacht, dass wir in unseren Unter- nehmen kaum noch über Training sprechen, sondern nur noch über Abstandsregeln, Desinfektionsmittel und Maskenpflicht? Und wer hätte jemals vermutet, dass Regierungen nahezu aller Länder so einschneidende Massnahmen ergreifen würden, dass es Existenzen kostet und viele von uns grosse wirtschaftliche Schäden erleiden? Wir alle sind in unseren Betrieben jeden Tag an der Front. Wir sprechen täglich mit Menschen über ihre Sorgen rund um die Coronakrise. Wir spüren alle, wie stark die psychische und mentale Verfassung jedes Einzelnen angeschlagen ist. Die Dünnhäutigkeit, die Unsicherheit, auch Frustration und latente Aggressivität bei den einen sowie Hilflosigkeit und Müdigkeit bei den andern sind an der Tagesordnung. Anscheinend ist das aber in den politischen Reihen, die in überzogenem Aktionismus eine Verordnung nach der anderen herausschleudern, ein Tabuthema. Ich persönlich habe mehrere Termine mit Kundinnen und Kunden gehabt, die fast in Tränen ausgebrochen sind, weil das Fitnesstraining das Einzige ist, was sie im Moment noch machen können. Allein schon deshalb haben wir in unserer Branche als Unternehmer und auch als Mitarbeitende die Pflicht, für unsere Kundinnen und Kunden da zu sein, weil wir in diesen Zeiten wahrscheinlich zu den wenigen Orten gehören, wo sie einmal für kurze Zeit etwas für sich tun und dem allgegenwärtigen Corona- hype entfliehen können. Auch wenn es abgedroschen klingt, aber in jeder Krise steckt auch eine Chance. Dass wir es geschafft haben, eine zwei- te Schliessung – ausser in der Westschweiz – zu verhindern, zeigt, dass wir eben doch mehr sind als nur «Freizeit- und Unter- haltung». Im Gegensatz zur Ansicht unserer Nachbarländer leistet unsere Branche dann wohl doch einen relevanten Beitrag zur Gesunderhaltung, den auch die Politik nicht ignorieren kann. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Centern be- danken, die sich gemeinsam mit uns gegen eine zweite Schlies- sung stark gemacht haben. Der Tag, an dem ich diese Zeilen schreibe, ist der 8. Novem- ber 2020. Noch ist nicht abzuschätzen, wie die Situation über Weihnachten und zum Jahreswechsel sein wird, doch ich bin gu- ter Dinge, dass wir weiterhin gemeinsam an einem Strang ziehen und noch ein Stück näher zusammenrücken, weil wir für die glei- che Idee einstehen: Höchste Dienstleistungsqualität in Sachen Gesundheit und Fitness – und das wird in Zukunft wichtiger denn je sein. Viel Spass bei der Lektüre der 8. Ausgabe unseres Magazins und frohe und besinnliche Feiertage! André Tummer Chefredaktor BEWEGUNGSMEDIZIN Editorial Liebe Leserinnen und LeserBlutdruckregulation und Blutdruckregulationsstörungen Fachliche Informationen Bewegungs- und Gesundheitsförderung Hinter der Regulation des Blutdrucks stehen komplexe, ineinander verschachtelte Regelkreise des Hormon- und des Nervensystems. Bewegungsmedizin – Nr. 8 / Dezember 2020Bewegungsmedizin – Nr. 8 / Dezember 2020 André Tummer Die Blutströmung Das Blut fliesst nicht allein durch die Pumpkraft des Herzens. Gerade in den peripheren Gefässen strömt das Blut, weil es Druckunterschiede im Kreislauf gibt. Aus zentralen, herznahen Regionen mit hohem Druck fliesst das Blut in periphere Gefässabschnitte mit niedrigerem Druck, z. B. in die Arm- und Beinarterien. Die Fliessgeschwindigkeit hängt dabei vom Blutdruck und vom Strö- mungswiderstand der Gefässe ab. Steigt der Blutdruck, so erhöht sich die Strömungsgeschwindigkeit. In den grossen Arterien be- trägt die durchschnittliche Fliessgeschwindigkeit 20 cm / Sek., in den Venen 12 cm / Sek. und in den Kapillaren nur 0,05 cm / Sek. Der Strömungswiderstand wird bestimmt durch den Durchmesser eines Blutgefässes, durch die Viskosität («Zähigkeit» einer Flüssig- keit) des Blutes und durch die Länge des Gefässabschnitts. Der Durchmesser der Gefässe und die Blutviskosität sind veränderbar. Verkleinert sich der Durchmesser, so steigt der Strö- mungswiderstand an. Dies erfolgt durch ein Zusammenziehen der Gefässmuskulatur. Die Verengung von Gefässen bezeichnet man als Vasokonstriktion. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Regu- lation des Blutdrucks. Im Ruhezustand sind über 80 % der Arte- riolen kontrahiert, wobei die einzelnen Arteriolen sich in einem rhythmischen Wechsel öffnen und zusammenziehen, um eine gleichmässige und bedarfsangepasste Durchblutung zu gewähr- leisten. Besteht in einem Organ vermehrter Sauerstoffbedarf, z. B. in der Skelettmuskulatur bei körperlichem Training, erwei tern sich die vorgeschalteten Arteriolen. Die Gefässerweiterung bezeichnet man als Vasodilatation. Der Strömungswiderstand nimmt ab und die lokale Durchblutung nimmt stark zu. Dafür werden andere Organe, die in diesem Moment nicht viel Sauerstoff benötigen, weniger durchblutet, indem die dort vorgeschalteten Arteriolen kontrahieren und der Strömungswiderstand an dieser Stelle zu- nimmt. Zur Vasokonstriktion und -dilatation sind also nur die Gefässe fähig, die über Gefässmuskulatur verfügen. Im feinen Kapillarnetz, wo der Stoff- und Gasaustausch stattfindet, ist diese Gefässbewegung nicht mehr vorhanden. Schliesslich beeinflusst noch der Zustand der Gefässe den Blutdruck. Durch Arterioskle- rose verengte oder durch Aneurysmen erweiterte Gefässe ver- ändern den peripheren Widerstand (Summe der Widerstände in den einzelnen Gefässabschnitten) genauso wie Vasokonstriktion und Vasodilatation. Die Blutviskosität hängt vor allem von dem Verhältnis zwischen festen und flüssigen Bestandteilen des Blutes ab. Bei Dehydration überwiegen die festen Blutbestandteile, die Visko- sität nimmt zu und der Strömungswiderstand erhöht sich. Ge- hen hingegen feste Bestandteile verloren, z. B. durch Blutver- lust, strömt zum Ausgleich mehr Flüssigkeit in die Gefässe; die Viskosität nimmt dadurch ab. Im Blutbild wird die Viskosität durch den Hämatokriten beschrieben. Dieser bezeichnet den prozentualen Anteil der zellulären Elemente zum Gesamtblut. Je nach Quelle werden unterschiedliche Normwerte erwähnt. Ein Wert von über 50 % ist aber sicherlich kritisch und bedarf der genaueren Abklärung. Die Frage nach dem Blutdruck ist eine Standardfrage auf jedem Gesund- heitsfragebogen. Oft wird aber bei bestehenden Beschwerden nicht näher darauf eingegangen. Deshalb soll dieser Artikel das Verständnis der Blutdruckregulation und der pathologischen Veränderungen des Blutdrucks verbessern. Allgemeine Kenntnisse über den anatomischen Aufbau des Herzkreislaufsystems setzte ich in diesem Text voraus.Bewegungsmedizin – Nr. 8 / Dezember 2020 Fachliche Informationen Bewegungs- und Gesundheitsförderung Der Blutdruck Der Blutdruck ist die Kraft, die das Blut auf die Gefässwände ausübt. Obwohl diese Kraft auch in den Venen wirkt, ist mit dem Begriff Blutdruck stets der Druck in den grösseren Arterien ge- meint. Die Höhe des Blutdrucks hängt entscheidend von der Leistungsfähigkeit des Herzens ab, die durch das Herz-Zeit-Volu- men (HVZ) ausgedrückt wird. Dies ist die Menge Blut, die das Herz pro Zeiteinheit in den Kreislauf pumpt. Sinkt das HZV, so sinkt in der Regel auch der Blutdruck. In Ruhe beträgt das HZV rund 5 l / Min., kann aber bei Belastung bis auf das Sechsfache gesteigert werden und dann bis zu 30 l / Min., in Einzelfällen auch mehr, betragen. Der durchschnittliche Blutdruck in der Aorta beträgt 100 mmHg. Während der Systole steigt der Druck in Ruhe bis auf 120 mmHg an. Dies ist der systolische Blutdruckwert. Der diastolische Wert von rund 80 mmHg entsteht, wenn das Herz in der Diastole erschlafft und der Druck in der Aorta dadurch abfällt. Der Druck variiert nicht nur mit der Herzaktion, sondern er schwankt wie schon erwähnt durch unterschiedliche Strömungs- widerstände, aber auch durch unterschiedliche hydrostatische Druckverhältnisse in den einzelnen Gefässabschnitten. So fin- det man in den Beinarterien, auf denen der höchste hydrostati- sche Druck liegt, im Stehen systolische Blutdruckwerte von über 200 mmHg. Ein kurzer Überblick über den Blutdruck in verschie- denen Gefässabschnitten ist in der folgenden Tabelle abzulesen. Blutdruckanpassung beim Lagewechsel Beim Übergang vom Liegen zum Stehen versackt ein Teil des Blutes im venösen System, wodurch weniger Blut zum Herzen zurückfliesst. Dadurch sinken das Herzschlag- und das Herz- Zeit-Volumen. Um dennoch einen ausreichenden Blutdruck zu gewährleisten, erhält das verlängerte Rückenmark (Medulla oblongata) Meldung über einen zu niedrigen Blutdruck. Reflex- artig verengen sich die Ge fässe und das Herz beginnt schneller zu schlagen. Dieser Vorgang wird über das vegetative Nerven - sy stem vermittelt. Die Regulation des Blutdrucks Der Blutdruck muss also den wechselnden körperlichen Belastun- gen angepasst werden. Ausserdem darf der Blutdruck bestimmte Werte nicht über- oder unterschreiten. Zu hohe Werte können das Herz, die Nieren, das Gehirn und andere Organe schädigen. Zu niedrige Werte führen dazu, dass weniger Nährstoffe und weniger Sauer- stoff zu den Organen gelangt. Im Aortenbogen, in den Halsschlagadern sowie in anderen grossen Arterien im Brustkorb messen druckempfindliche Sinnes- zellen, sogenannte Pressorezeptoren, die Dehnung der Arterien- wand. Dehnt ein höherer Blutdruck die Wand, so senden die Pres- sorezeptoren verstärkte Impulse an das verlängerte Rückenmark. Diese Impulse hemmen das vasomotorische Zentrum im Ge- systolischdiastolisch Arterien 100–145 mmHg60–80 mmHg Arteriolen70 mmHg60–80 mmHg Kapillaren 20 mmHg2 mmHg Herznahe Venen4 mmHg2 mmHg Lungenkreislauf 20 mmHg10 mmHg Die Gefässeng- bzw. weitstellung wird durch die Frequenz der Nervenimpulse ausgelöst. Tab. 1: Die Druckverhältnisse variieren in den verschiedenen Gefässabschnitten sehr stark. hochfrequente Nervenimpulse Vasokonstriktion niedrigfrequente Nervenimpulse Vasodilatation Arterie Nerv des sympatischen Nervensystems Nerv des sympathischen NervensystemsBewegungsmedizin – Nr. 8 / Dezember 2020 hirn und senken so die Aktivität des Symphatikus. Als Folge er- schlaffen die Gefässe, das Schlagvolumen und die Schlagfre- quenz des Herzens sinken. Der Blutdruck fällt ab. Bei zu niedrigen Blutdruckwerten verlaufen die erwähnten Vorgänge umgekehrt: Das vasomotorische Zentrum verstärkt sei- ne sympathischen Impulse, sodass sich die Gefässe zusammen- ziehen und sich die Schlagfrequenz und das Schlagvolumen des Herzens erhöhen. Der Blutdruck steigt an. Regelung der Blutverteilung Wie erwähnt wird die Blutverteilung durch die Regulation des pe- ripheren Gesamtwiderstands und des Blutdrucks gesteuert. Wä- ren alle Arteriolen gleichzeitig geöffnet, wären mehr als 20 Liter Blut erforderlich, um einen ausreichenden Blutdruck aufrechtzu- erhalten. Da aber nur etwa 5 Liter Blut zur Verfügung stehen, muss das Blut bedarfsgerecht verteilt werden. Dafür ist eine zen- trale Koordination notwendig, die durch Bereiche der Medulla oblongata und des Hypothalamus erfolgt. Wenn die Muskeln z. B. durch körperliches Training einen erhöhten Durchblutungsbedarf haben, stellen sich durch Auto- regulation mehr Arteriolen des betreffenden Organs weit. Orga- ne mit ausgeprägter Autoregulation sind die Nieren und das Gehirn. Durch diese Selbstregulation der Gefässe wird zwar die lokale Durchblutung verbessert, gleichzeitig könnte jedoch der totale periphere Widerstand und damit der Blutdruck gefährlich absinken, würden nicht sofort durch die oben genannte zentrale Koordination mehrere Gegenmassnahmen wirksam werden: 1. Eine plötzliche Mehrdurchblutung der Muskulatur ist eine physiologische Stressreaktion des Körpers. Das heisst, die Nebennieren schütten Adrenalin und Noradrenalin aus. Zum einen bringen diese Hormone das Herz dazu, schnel- ler zu schlagen, zum anderen wirken sie direkt auf die Gefässe. Arterien im Bereich des Bauchs und der Haut kontrahieren, Schlagadern im Herz und in der Skelett- muskulatur hingegen erweitern sich. Der Blutdruck steigt. Dadurch wird das Blutvolumen dahin verteilt, wo es ge- braucht wird. 2. Ein Teil des Blutvolumens wird vom Lungenkreislauf und der linken Herzhälfte in den arteriellen Körperkreislauf verschoben. Dadurch beginnt das Herz sofort schneller und kräftiger zu schlagen. Das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) regu- liert den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt des Körpers und wirkt somit in entscheidender Weise auf den Blutdruck ein. Die Komponenten des RAAS stehen dabei in enger Wechselwirkung zueinander. Renin ist ein hauptsächlich in der Niere produziertes En- zym. Es wird ausgeschüttet, wenn der Blutdruck in den Gefässen der Niere unter 70 mmHg abfällt. Renin spaltet aus dem Angio- tensinogen das Angiotensin I ab. Angiotensin I wird durch das in den Endothelzellen der Lunge gebildete Angiotensin conver- ting enzyme in Angiotensin II überführt. Erst Angiotension II ist physiologisch wirksam. Hormonelle Regelkreise verlaufen stets über verschiedene Aktivierungsschritte. Blutdruck steigt anNext >